Kevin Spacey (63) stehen schicksalshafte Wochen bevor. Der US-Schauspieler ist am Mittwoch in London eingetroffen, um sich dort vor Gericht wegen angeblicher sexueller Übergriffe zu verantworten. Im dunklen Anzug und im Beisein seiner Anwälte betrat der Oscarpreisträger am Mittwochmorgen den britischen Southwark Crown Court, wo der rund vierwöchige Prozess begonnen hat.
Spacey werden in zwölf Fällen teils schwere sexuelle Übergriffe gegen mehrere Männer vorgeworfen. Der Schauspieler plädiert in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig. Im Juli 2022 hatte sich Spacey bereits vor dem Londoner Gericht Old Bailey in fünf Anklagen wegen Übergriffen gegen drei Männer zwischen 2005 und 2013 für nicht schuldig erklärt. Die Fälle werden voraussichtlich alle in diesem Prozess verhandelt.
Kevin Spacey erwartet Freispruch
Zuletzt zeigte sich der "American Beauty"-Star im Gespräch mit dem "Zeit Magazin" optimistisch, vor Gericht seine Unschuld zu beweisen und freigesprochen zu werden. Eine vorgerichtliche Überprüfung fand bereits im April per Videoschalte mit Spacey statt.
In einem anderen Verfahren in den USA konnte der Schauspieler im Oktober 2022 einen juristischen Sieg erringen. Sein Schauspielkollege Anthony Rapp (51) hatte ihm vorgeworfen, ihn im Jahr 1986, als Rapp 14 Jahre alt war, sexuell belästigt zu haben. Die Jury in New York befand Spacey für nicht schuldig.
Gelingt ihm ein Comeback in Hollywood?
Für Spacey sei sein Schauspiel-Comeback lediglich eine Frage der Zeit. "Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen fürchten, dass sie gecancelt werden, wenn sie mich unterstützen", so Spacey im "Zeit Magazin"-Interview weiter, und fügte hinzu: "Aber sobald ich in London freigesprochen werde, werden mir bestimmte Leute wieder Rollen anbieten. Noch in derselben Minute!" Er selbst sei für eine Rückkehr vor die Kamera oder auf die Bühne bereit.
Spacey, der für sein Spiel in "American Beauty" (1999) und "Die üblichen Verdächtigen (1995) jeweils einen Oscar erhalten hatte, war in den vergangenen Jahren lediglich an einigen kleineren Filmproduktionen beteiligt. So trat er in den zwei Langfilmen "Billionaire Boys Club" (2018) und "L'uomo che disegnò Dio" (2022) auf, und ergatterte eine Sprechrolle in dem Independent-Thriller "Control".