Die Veröffentlichung des offiziellen Trailers zu Bradley Coopers (48) Biopic "Maestro" sorgt für erneute Diskussionen um den Einsatz einer Nasenprothese bei der Darstellung des Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein (1918-1990). Bereits ihm vergangenen Jahr sah sich Cooper, der im Film nicht nur den "Maestro" verkörpert, sondern auch Regie führte, Vorwürfen ausgesetzt, mit der künstlichen Verlängerung seiner Nase antisemitische Klischees zu bedienen.
Wie die "Daily Mail" berichtet, entzündet sich der Streit nicht nur an der Frage, ob die Nasenverlängerung zur Darstellung Bernsteins tatsächlich nötig war, sondern auch daran, ob es grundsätzlich zulässig sei, eine jüdische Person der Zeitgeschichte von einem nicht-jüdischen Schauspieler darstellen zu lassen. In dem Bericht zitiert das Blatt zahlreiche in Sozialen Netzwerken geäußerte Standpunkte.
"Jewface"-Kontroverse neu entfacht
Dort waren viele User der Ansicht, dass der Einsatz einer Nasenprothese zur Verkörperung Bernsteins unnötig gewesen sei, da Bradley Cooper selbst über eine ausreichend große Nase verfüge. Andere Stimmen kritisierten, dass ein nicht-jüdischer Schauspieler die Rolle übernahm, obwohl es in Hollywood doch genügend "großartige jüdische Schauspieler" gebe. Die "Jewface"-Kontroverse zeigt somit Parallelen zu dem Diskurs um das sogenannte "Blackfacing", der Darstellung schwarzer Menschen durch entsprechend geschminkter weißer Darsteller.
Bernstein-Tochter nennt Diskussion "lächerlich"
Leonard Bernsteins Tochter Jamie Bernstein (70) hatte sich bereits während der ersten Welle der Kritik im vergangenen Jahr zum Thema geäußert. Im Magazin "Kveller" bezeichnete sie die Diskussion als "lächerlich" - ihr Vater habe nun einmal eine große Nase gehabt und Bradley Cooper die Aufgabe, ihn realistisch darzustellen.
Ab dem 20. Dezember 2023 haben Filmfans in den Kinos und auf Netflix die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von der inkriminierten Nase zu machen.