Für Christina Applegate (51) ist es nicht die erste schwere Krankheit, die ihr Leben auf den Kopf stellt. Im Jahr 2008 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert, den sie mittlerweile jedoch besiegt hat. Um kein Risiko einzugehen, entschied sie sich seinerzeit für eine beidseitige prophylaktische Mastektomie.
Anfang 2021 hatten die Ärzte erneut schlechte Neuigkeiten für den Hollywood-Star. Während der Dreharbeiten zur letzten Staffel ihrer Netflix-Serie "Dead to me" erreichte sie die Nachricht, dass sie an Multiple Sklerose erkrankt sei.
Die Diagnose besiegelte nicht nur das abrupte Ende ihrer imposanten Karriere, sondern auch das Ende des gewohnten Lebensalltags der Mutter einer zwölfjährigen Tochter.
In einem Interview mit "Vanity Fair" berichtete Applegate freimütig über die gravierenden Auswirkungen der schweren Krankheit auf ihr Leben.
"Mit der Krankheit MS gibt es nie einen guten Tag"
Dort sagte sie: "Mit der Krankheit MS gibt es nie einen guten Tag. Man hat nur kleine beschissene Tage. Die Leute sagen etwa: 'Warum duschst du nicht öfter?' Na, weil es mir Angst macht, in die Dusche zu steigen. Man kann fallen, man kann ausrutschen, man kann sich die Beine verbiegen. Vor allem, weil ich eine Glasdusche habe. Es macht mir Angst, da reinzugehen."
Die fortschreitende Krankheit wirke sich auf alle Lebensbereiche aus. "Es gibt einfach bestimmte Dinge, die die Menschen in ihrem Leben als selbstverständlich ansehen, die ich als selbstverständlich angesehen habe. Die Treppe hinuntergehen, Dinge tragen - das kann man nicht mehr tun. Das ist echt scheiße. Ich kann immer noch kurze Strecken mit dem Auto fahren. Ich kann meinem Kind das Essen hochbringen. Aber nur hoch, niemals runter."
Unterstützung von Familie und Freunden
Zum Glück habe sie viele Menschen um sich, die sie im Alltag tatkräftig unterstützen. Neben ihrem Ehemann, dem Rockmusiker Martyn LeNoble (54, The Cult) und ihrer Tochter Sadie Grace stünden ihr auch viele Freunde und ärztliche Betreuer zur Seite. "Ich habe eine Freundin, die unter der Woche hier wohnt und mir hilft, mich um Sadie zu kümmern", erläuterte sie. "Und am Wochenende habe ich eine Betreuerin."
Generell vermeide sie jedoch den Kontakt zu vielen Menschen. "Aber ich möchte eigentlich nicht mit vielen Menschen zusammen sein, weil ich immungeschwächt bin. Ich möchte auch nicht, dass mein Nervensystem zu sehr stimuliert wird, weil das für mich ein bisschen zu viel sein kann. Ich möchte es so ruhig und sanft wie möglich halten."
Schwerer Abschied von der Filmwelt
Der Abschied von der Filmwelt falle ihr schwer, dennoch sei sie auch erleichtert darüber, nicht mehr trotz Erkrankung vor der Kamera stehen zu müssen. "Es fühlt sich an, als wäre es hundert Jahre her, einfach weil es so war, und es war eine so anstrengende und belastende Zeit für mich, überhaupt zu drehen" berichtete sie. "Ich glaube, ich musste einfach von all dem wegkommen, wissen Sie? (...) Ich vermisse die Erfahrung, aber gleichzeitig bin ich erleichtert, dass ich mich nicht mehr so anstrengen muss, um durch den Tag zu kommen, denn es war ein unglaublicher Kampf im letzten Jahr."
Stern auf dem Walk of Fame
Glücklicherweise gibt es immer wieder auch gute Nachrichten für die vom Schicksal gebeutelte Schauspielerin. So wurde sie im November 2022 mit einem wohlverdienten Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt. Zu der Verleihung kam Christina Applegate mit einem Gehstock - aber auch mit einem breiten Lächeln im Gesicht.