Fußball-Nationalspieler Niclas Füllkrug (30) erzählt seinen Teamkollegen gern Witze direkt vor dem Anpfiff. "Das hilft uns manchmal sehr", sagte er lachend im Interview mit der "Bild am Sonntag". Dabei gehe es darum, die Anspannung kurz vor dem Anpfiff "bewusst etwas abfallen zu lassen". Manchmal mache einer der Spieler einen Humbug und erzähle einen Witz. Beim nächsten Mal rede man über eine lustige Situation. "Wenn du da zuhörst, bist du automatisch mit dem Kopf woanders. Zu viel Verbissenheit tut nicht gut", so der Profi von Werder Bremen.
Füllkrug: "Wir sind doch quasi alle Entertainer"
Der 30-Jährige erfreut sich nicht nur wegen seines sportlichen Erfolgs großer Beliebtheit. Er ist auch für seine ehrlichen Aussagen bekannt. "Wenn ich nur Phrasen raushauen will, brauche ich keine Interviews geben", so Füllkrug. Das würde ihn "nicht erfüllen". Er findet: "Wir sind doch quasi alle Entertainer. Die Menschen zahlen Geld, um sich uns anzuschauen." Deshalb hätten sie "Transparenz" verdient. Er habe dabei auch kein Problem damit, mal etwas "aus dem Nähkästchen" zu erzählen.
Dabei legt der gebürtige Hannoveraner auch Wert auf Authentizität. "Es ist echt, was ich zeige und wie ich rüberkomme", so der Angreifer, der von seinen Mitspielern wegen seiner Zahnlücke auch "Lücke" genannt wird. "Ich verstelle mich nicht und das kommt gut an", ist er überzeugt. Das gelte etwa bei seiner Begeisterung für die Nationalmannschaft.
Familie hat Priorität
Dabei stellt der Werder-Stürmer aber auch klar: Familie hat für ihn oberste Priorität. "Natürlich achte ich aufs Wohlbefinden meiner dreijährigen Tochter. Mir ist wichtig, dass es ihr gut geht", betonte er. Seine Frau Lisa stehe hinter ihm und trage seine Entscheidungen voll mit. Auch bezüglich seiner beruflichen Zukunft seien beide "entspannt".
Mit Lisa Füllkrug ist der Sportler seit 2015 verheiratet, er kennt sie bereits aus Grundschulzeiten in Hannover. Ihre gemeinsame Tochter Emilia kam 2019 zur Welt. Die Kleine durfte im November 2022 sogar bereits mit dem Papa bei einem Werder-Spiel ins Stadion einlaufen. Der stolze Vater gestand später: "Ich glaube, ich war aufgeregter als sie."