Felix Neureuther (40) zählt, ebenso wie die Maria Höfl-Riesch, die jetzt die Gründe für ihr Ehe-Aus enthüllte, unumstritten einer der erfolgreichsten Skirennfahrer:innen Deutschlands. Doch das reicht offenbar als Qualifikation nicht aus, um an einer deutschen Grundschule Kindern Skifahren beizubringen. Denn als der Ex-Skiprofi und dreifache Vater jetzt der Schule seiner kleinen Tochter Matilda angeboten hat, als Skilehrer einzuspringen - erhält Neureuther eine klare Abfuhr. Die Begründung stößt bei Neureuther auf Unverständnis. Kurzerhand wendet er sich an den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder.
Ein Wintersporttag ohne den besten Skilehrer
Immer wieder ist zu hören, dass an Schulen Lehrermangel herrscht. Vielfach für um Quereinsteiger geworben, um den Unterricht zu gewährleisten. Umso überraschender ist es da natürlich, wenn das Angebot eines echten Experten wie Neureuther trotz seines beispiellosen Könnens und Engagements abgelehnt wird.
Der Hintergrund der überraschenden Angelegenheit: Die Grundschule seiner Tochter Matilda organisierte einen Wintersporttag, an dem die Schüler das Skifahren ausprobieren konnten. Als Neureuther hörte, dass an diesem nur ein Lehrer für zehn Kinder zuständig sein sollte, bot er kurzerhand an, als freiwilliger Skilehrer auszuhelfen. Doch die Schule lehnte ab – aus rechtlichen Gründen.
Grundschule muss das Angebot ablehnen
Tatsächlich erklärte die Grundschule, dass Neureuther als Externer ohne offizielle Lehrbefugnis rechtlich nicht befugt sei, die Kinder ehrenamtlich zu betreuen – trotz seiner Expertise als der Ex-Profisportler. Er könne leider die Aufsichtspflicht nicht übernehmen.
"Es ist schwer zu begreifen, warum ich nicht zeigen darf, wie Skifahren richtig funktioniert", sagte Neureuther in seinem BR-Podcast Pommes und Pizza. Für den 40-Jährigen ist die Ablehnung besonders bitter, da er als Vater und Bewegungsbotschafter eine klare Vision hat: Kinder sollen mehr Möglichkeiten bekommen, sich sportlich zu entfalten.
Ein Problem, das tiefer reicht
Das Thema liegt Neureuther so sehr am Herzen, dass er es direkt in der Podcast-Folge ausführlich mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder diskutiert. Der ehemalige Profisportler wies auf die alarmierende Situation in deutschen Schulen hin: Zu wenig Sportstunden, zu häufige Ausfälle und eine zunehmende Bewegungsarmut bei Kindern. Fast zwei Millionen Kinder und Jugendliche zwischen drei und 17 Jahren seien übergewichtig, so Neureuther. Und das bei einem gravierenden Lehrermangel, der viele Schulen ohnehin an ihre Grenzen bringe.
"Anstatt Kinder in Bewegung zu bringen, lässt man sie Filme schauen, wenn der Sportlehrer ausfällt", kritisierte Neureuther scharf. Für ihn sei es unverständlich, warum Schulen nicht auf externe Unterstützer wie ihn zurückgreifen, um den Bewegungsmangel zu bekämpfen.
Markus Söder: "Rechtliche Hürden stehen im Weg"
Ministerpräsident Söder zeigte Verständnis für Neureuthers Ärger, betonte jedoch die rechtliche Seite des Ganzen. "Es gibt immer wieder Probleme, wenn Externe mit Kindern arbeiten sollen", erklärte er. Lehrer hätten über das Unterrichten hinaus eben auch noch andere Pflichten und Verantwortlichkeiten gegenüber den Kindern. "Aber die Idee, Vereine und Ehrenamtliche stärker einzubinden, finde ich gut", betonte Söder. Er verwies auf bestehende Ansätze, bei denen Vereine bereits Übungsleiter für Schulen stellen können. Diese Zusammenarbeit solle in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Neureuther ließ dennoch nicht locker: "Sie haben für drei Stunden verpflichtenden Religionsunterricht pro Woche gesorgt. Warum nicht auch für verpflichtende Sportstunden?" Söder erwiderte, dass es Pläne für eine tägliche "Bewegungs-Halbe-Stunde" in den Grundschulen gebe – unabhängig vom Fachunterricht, also auch außerhalb der offiziellen Sportstunden. Doch für Neureuther ist dies nicht die erhoffte Lösung. Er kritisiert, dass es generell zu wenig Bewusstsein für die Bedeutung von Sport insbesondere für Kinder gebe.
Neureuthers Mission: Mehr Sport für Kinder
Seit dem Ende seiner aktiven Karriere hat sich Felix Neureuther engagiert die Förderung von Sport und Bewegung bei Kindern auf die Fahne geschrieben. Als dreifacher Vater kennt er die Probleme, mit denen man hier konfrontiert wird. Mit seiner Stiftung und einem eigens entwickelten Bewegungsprogramm besucht er bereits regelmäßig Schulen, um Kinder zu motivieren. Das ist etwas, das auch andere Sport-Promis wie Franziska von Almsick begeistert unterstützen.
Die Ablehnung seines Engagements an der Schule seiner Tochter ist für den dreifachen Vater insofern ein echter Rückschlag – doch zugleich ist es für ihn auch ein wichtiger Ansporn. Neureuther will weiterkämpfen, um gesellschaftliches Bewusstsein sowohl für die Bedeutung von Sport zu schaffen als auch für ehrenamtliche Unterstützung. "Wir müssen es schaffen, dass Menschen, die helfen wollen, auch wirklich helfen dürfen", fordert er.
Wie geht es weiter?
Das Gespräch mit Markus Söder, der privat auch für seine Tierfreundlichkeit bekannt ist, könnte ein erster Schritt in die richtige Richtung sein. Neureuther sieht die Politik in der Pflicht, bürokratische Hürden abzubauen und ehrenamtliches Engagement an Schulen zu erleichtern. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Kinder hängt auch davon ab, wie gut sie lernen, Bewegung und Sport in ihren Alltag zu integrieren. Sein Engagement könnte nun eine wichtige Debatte darüber angestoßen haben.
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Verwendete Quellen:
Bunte.de: Felix Neureuther: Warum ihn die Schule seiner Tochter nicht als Skilehrer will
Allgaeuer-zeitung.de: Das ist der Grund: Felix Neureuther darf am Wintersporttag seiner Tochter nicht als Skilehrer helfen