Nach dem Bruch der Ampelregierung soll es voraussichtlich Ende Februar des schon bald beginnenden neuen Jahres Neuwahlen geben. Für die Parteien beginnt somit nun die Phase des Wahlkampfs, was das Augenmerk der Wähler:innen auch vermehrt auf Handlungen, Entscheidungen und Äußerungen der Politiker:innen lenkt - im Fokus stand zuletzt etwa der Kniefall von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, für den der CSU-Chef eine Menge Kritik einstecken musste.
Auch die AfD bringt sich für die kommenden Wahlen in Stellung. Mit der Aufstellung von Alice Weidel schickt die Partei ebenfalls eine Kanzlerkandidatin ins Rennen. In den Umfragen liegt die Parteivorsitzende derzeit gleichauf mit CDU-Chef Friedrich Merz, die AfD als Partei wäre Stand jetzt zweitstärkste Kraft. Während auch Alice Weidel bereits mit ihrer Kritik an Bundesaußenministerin Annalena Baerbock den Unmut der Bürger:innen auf sich gezogen hat, sorgt die AfD derzeit erneut für Diskussionen - Gegenstand davon sind Äußerungen von Tino Chrupalla, der an der Seite von Alice Weidel Co-Vorsitzender der Partei ist.
Gleiche Interessenvertretung in der NATO
Wie die Zeit sowie das Magazin ntv und die Frankfurter Rundschau berichten, gab Chrupalla zuletzt ein Interview, in welchem er über die Mitgliedschaft Deutschlands in der NATO sprach. Der AfD-Co-Vorsitzende, der der AfD 2015 aus Unzufriedenheit mit dem politischen Umgang mit Themen wie der Flüchtlingspolitik beitrat, verlangte, dass Europa sich davon abwenden müsse, sich nach den Interessen Amerikas zu richten.
Vielmehr sollten die Interessen aller europäischen Länder berücksichtigt werden, erklärte er. Demnach auch die Interessen Russlands, das sich nach wie vor im Krieg mit der Ukraine befindet. Sollte dies nicht geleistet werden, sieht Chrupalla nur eine Konsequenz: "Wenn die Nato das nicht sicherstellen kann, muss sich Deutschland überlegen, inwieweit dieses Bündnis für uns noch nutzbringend ist."
Weitere Ideen bezüglich der EU
Weiterhin verlangte der AfD-Co-Vorsitzende, dass die deutsche Regierung "endlich zu dem Punkt kommen [müsse], den Krieg beenden zu wollen". Russland habe den Krieg längst gewonnen, so der Politiker. Dies sei die Realität, die nun auch jene akzeptieren müssen, die der Urkaine mit aller Macht zum Sieg verhelfen wollen.
Abgesehen von der NATO sprach Chrupalla auch über einen Austritt aus der Europäischen Union. Stattdessen äußerte er die Idee, die EU durch eine Wirtschafts- und Interessengemeinschaft zu ersetzen, deren Neugründung vor einem Austritt klar festgelegt sein müsse. Das offizielle Wahlprogramm der AfD will die Partei laut weiteren Berichten auf ihrem Parteitag im Januar verabschieden.
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Verwendete Quellen:
Zeit Online: "Nato-Mitgliedschaft: AfD-Chef Chrupalla stellt deutsche Nato-Mitgliedschaft infrage"
ntv: "Moskaus Interessen 'akzeptieren' Chrupalla stellt deutsche NATO-Mitgliedschaft infrage"
Frankfurter Rundschau: "AfD-Spitzen fordern vor Bundestagswahl Annäherung an Russland"