"Angst fressen Seele auf": Michael Mendl spricht ganz offen über seine schwere Erkrankung

Der für seine starken Charakterrollen gefeierte Schauspieler Michael Mendl offenbart seinen jahrelangen Kampf gegen den Krebs.

Michael Mendl, Schauspieler, Erkrankung, Krebs
© Frank Hempel/United Archives @Getty Images
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DIESE STARS SPRECHEN OFFEN ÜBER IHRE KRANKHEITEN

Aus der deutschen Film- und Fernsehlandschaft ist Michael Mendl nicht wegzudenken. Der in diesem Jahr 80 Jahre alt gewordene hat mit unterschiedlichsten Rollen Generationen von Zuschauern bewegt. Meist spielte Mendl Menschen mit großer Verantwortung – Ärzte, Anwälte oder Offiziere. Dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen wie etwa den Bayerischen Filmpreis oder den Publikumspreis Jupiter. Für den Film "Der Untergang", in dem Mendl mitspielte, gab es sogar eine Oscar-Nominierung. Doch fernab des Rampenlichts musste Mendl einen schweren Kampf kämpfen – gegen den Krebs.

"Ich lebe seit vielen Jahren völlig allein"

Mendl, der als unehelicher Sohn eines katholischen Priesters zur Welt kam, lebt inzwischen seit vielen Jahren allein. Der 80-Jährige kommt auch gut zurecht, wie er im Gespräch mit BUNTE erklärt. Zwar habe er weibliche Bekanntschaften, aber eine feste Partnerin fehlt ihm. "Das Schlimmste am Singleleben ist, wenn man abends heimkommt und niemand da ist", gibt er unumwunden zu. Dennoch wäre er nicht der Typ, der verzweifelt auf der Suche nach einer Partnerin sei. Mit der Situation käme er gut klar, betont der Schauspieler zuversichtlich.

Ebenso offen spricht Mendl inzwischen auch über seine gesundheitlichen Probleme in den letzten Jahren. Zuvor hatte er dies oftmals als pure Gerüchte abgetan. Als 2009 wieder einmal Spekulationen um seinen Gesundheitszustand kursierten, betonte der Schauspieler in einem BILD-Interview noch:

Aber was mir oft nachgesagt wird, ich hätte irgendeinen Krebs, ist nicht nur eine Unverschämtheit, es stimmt auch nicht.

Der Grund, weshalb es ihm zu der Zeit nicht gut gegangen sei, wäre ein Magengeschwür gewesen. Etwas, worunter auch Bruce Springsteen leidet. Das allerdings sei entfernt worden und er wäre wieder kerngesund, betonte Mendl damals.

Mendls Erkrankung: Die Wahrheit blieb lange im Verborgenen

Inzwischen geht der 80-Jährige offener mit seiner Erkrankung um. 2009 deutete er allerdings bereits an, dass Gerüchte um eine Krebserkrankung für Schauspieler sehr problematisch wären. "Nach dem Motto: Der hatte schon mal Krebs, den kann man nicht mehr engagieren", merkte Mendl damals an.

Im Gespräch mit der BUNTE stellt er jetzt klar, dass der wirkliche Grund für seine starke Gewichtsabnahme und sein Aussehen damals viel ernster war. Er, der starke Charakterdarsteller, habe in Wahrheit zweimal gegen den Krebs gekämpft – 2007 gegen Speiseröhrenkrebs und 2012 gegen Darmkrebs.

"Ich habe meinen Krebs geliebt"

Mit seiner Diagnose sei Mendl auf eine Weise umgegangen, die nicht eben vielen gelingt. Anders als Betroffene sonst meist habe er sich nie gegen die Krankheit gestellt, sondern sie angenommen: "Ich habe meinen Krebs geliebt. Er ist Teil meines Körpers gewesen, ich konnte ihn nicht amputieren."

Der Gedanke, der dahinter steckte: "Je freundlicher ich also bin, dachte ich, desto eher lässt mich der Krebs in Ruhe." Eine Ansicht, die auch Mendls Tochter, die in der Medizinbranche arbeitet, noch bestärkte. Sie riet ihm, die Krankheit anzunehmen, um überhaupt eine Chance auf Heilung zu haben. Und dieser Weg war bei ihm offenbar genau richtig.

Geheilt, aber nicht ohne Narben

Heute gilt Mendl als krebsfrei, aber sein Körper trägt dennoch Spuren dieser schweren Jahre. "Ich bin geheilt. Der Krebs ist nicht mehr da", erzählt er stolz. Durch den verkürzten Magen kann der Schauspieler allerdings nur noch kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, Scharfes ist tabu. Doch Angst, dass der Krebs zurückkommen könnte, hat er nicht. "Angst fressen Seele auf", sagt er bestimmt. Er will sich von der Furcht vor einem Rückfall nicht unterkriegen lassen.

Auf die Frage, ob er Angst vor dem Tod habe, antwortet Mendl mit einer außergewöhnlichen Gelassenheit: "Ich habe Respekt vor ihm. Wir leben, um zu sterben. Was danach geschieht, weiß niemand." Die Vorstellung eines ewigen Lebens nach dem Tod begleitet ihn, doch seine Faszination geht noch weiter. Mendl glaubt daran, bereits einmal gelebt zu haben. Ein Traum, in dem er ein Ritter im Mittelalter gewesen sei, und der Besuch bei einer Hellseherin ließen ihn spüren, dass sein Dasein vielleicht nicht nur in diesem Leben verankert ist.

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Verwendete Quellen:

Bunte.de: Michael Mendl: Ich habe meinen Krebs geliebt

Bild.de: Schauspieler Michael Mendl: „Ich war schon mal auf der Welt. Das ist noch nicht so lange her“

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