Bayern-Prinz sauer auf Oktoberfest-Besucher: "Bei chinesischen Trachten aus Plastik wird es zum Karneval"

Das Oktoberfest ist mal wieder in vollem Gange. Menschen aus der ganzen Welt strömen nach München, um auf der Wiesn zu feiern. Prinz Luitpold Rupprecht Heinrich scheint davon aber nur mäßig begeistert zu sein.

Bayern-Prinz sauer auf Oktoberfest-Besucher: "Bei chinesischen Trachten aus Plastik wird es zum Karneval"
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Bayern-Prinz sauer auf Oktoberfest-Besucher: "Bei chinesischen Trachten aus Plastik wird es zum Karneval"

Das Oktoberfest zieht nicht nur viele Prominente an. Laut Augsburger Allgemeine zieht es jedes Jahr knapp 6 Millionen Besucher:innen auf die Theresienswiese. Luitpold Prinz von Bayern scheint allerdings kein großer Freund der Wiesn (mehr) zu sein. In einem Interview mit dem Radiosender Antenne Bayern hagelt es von seiner Seite nur so Kritik.

"Kulturelle Aneignung in Bayern"

Der 72-Jährige, der dem Haus Wittelsbach entstammt, nimmt kein Blatt vor den Mund, als er vom Oktoberfest redet, welches ihn immer mehr zu enttäuschen scheint, da Traditionen und Kultur eher in den Hintergrund rücken würden:

Es ist ja schön, wenn die Leute ihre Trachten anziehen, aber wenn sie chinesische Trachten aus Plastik sehen, also Pseudo-Tracht mit engen Dirndln, dann wird das Ganze eben zum Karneval. Ich meine, wir reden heute alle […] über kulturelle Aneignung; hier passiert das mit uns Bayern [...]. Wenn das Ganze nur darum geht, ein Kostüm zum Besäufnis zu haben, da muss ich sagen, das muss nicht unbedingt sein.

Ursprung des Oktoberfests

Es ist nicht ganz verkehrt, dass das Oktoberfest vielleicht nicht mehr ganz so viel mit seinem Ursprung zu tun haben scheint. Das erste Fest findet im Jahr 1810 aufgrund der Hochzeit zwischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen und König Ludwig I. statt.

Das Fest wurde beibehalten, da "der Landwirtschaftliche Verein in Bayern beschloss, das Fest weiterhin stattfinden zu lassen. Sie sahen es als gute Gelegenheit, die bäuerlichen Leistungen zur Schau zu stellen", wie die Augsburger Allgemeine schreibt.

Auf der Wiesn wird kein adliges Bier ausgeschenkt

Wie es scheint, hat Luitpold Prinz von Bayern zwar nicht vor, das Fest, dem es "an der früheren Gemütlichkeit" fehle, komplett zu meiden. Oft laufe es aber nur auf einen kurzen Aufenthalt hinaus; zu einer längeren Verweildauer könne es höchstens kommen, wenn er vor Ort Kunden treffe, der Adlige leitet u. a. eine Brauerei. Wer nun denkt, dass sein Bier auch in den Zelten auf der Wiesn ausgeschenkt wird, irrt allerdings: darum hat er sich bisher vergeblich bemüht. Grund dafür sollen die recht strengen Vorschriften sein:

Die Regeln, die sie sich geschaffen haben, nämlich es dürfen nur noch altbewährte Münchner Traditionsbrauereien liefern, das ist wunderbar, aber das ist gemacht worden, um jeden anderen abzuschießen. Ob das Ganze nach EU-Kartellrecht zulässig ist, ist sehr dahingestellt.

Verwendete Quellen:

Augsburger Allgemeine: Von Besuchern bis Ochsen: Kuriose Fakten und Zahlen zum Oktoberfest

Antenne Bayern: Prinz Luitpold im Sonntagsfrühstück

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