Der Tod von Christoph Daum erschütterte die Fußballwelt. Der legendäre Trainer, der in seiner langen Karriere Meistertitel in Deutschland, der Türkei und Österreich sammelte, ist im August 2024 nach einem langen Kampf gegen Lungenkrebs verstorben. Sein Leben war geprägt von großen sportlichen Triumphen, persönlichen Tiefpunkten und einem beispiellosen Durchhaltevermögen, das ihn bis zu seinem letzten Tag charakterisierte. Doch sein reiches Privatleben war es, das ihm insbesondere in den schwersten Stunden Kraft gab.
Christoph Daum: Ein Leben für den Fußball
Geboren am 24. Oktober 1953 in Zwickau, verbrachte Christoph Daum seine Kindheit in Duisburg, wo er bereits früh seine Leidenschaft für den Fußball entdeckte. Nach einem erfolgreichen Studium der Sportwissenschaften in Köln begann er eine bemerkenswerte Trainerkarriere, die ihn zu einer der schillerndsten Persönlichkeiten des internationalen Fußballs machte.
Doch trotz seiner sportlichen Erfolge stand Daum nicht selten im Mittelpunkt kontroverser Schlagzeilen, die ihn über den Fußball hinaus zu einem der bekanntesten Persönlichkeiten Deutschlands machten. Vor allem seine provokante Art und der berühmte Kokainskandal prägten sein Bild in der Öffentlichkeit.
Der Kampf gegen den Krebs: Seine letzte Herausforderung
Dabei war Christoph Daum nicht nur der streitbare Coach, der sich legendäre Auseinandersetzungen mit Größen wie Uli Hoeneß lieferte. Er war auch ein Mann der Familie, ein Ehemann und Vater von vier Kindern, der in seinen letzten Jahren mehr als je zuvor die Nähe zu seinen Liebsten suchte.
Im Oktober 2022 ließ Daum die Öffentlichkeit an seinem schweren Schicksal teilhaben: Er war an Lungenkrebs erkrankt. Die Diagnose erschütterte seine Fans und Weggefährten, doch der Trainer zeigte sich auch in dieser Situation kämpferisch. „Es ist nicht mehr die Todesnachricht, die sie einst war“, sagte er in einem Interview. „Ich bin glücklich und dankbar.“ Diese Worte spiegelten die Stärke und Zuversicht wider, die Daum in seiner gesamten Karriere ausgezeichnet hatte.
Ein Leben zwischen Erfolg und Liebe
Trotz der Fortschritte, von denen er Ende 2023 berichtete, verlor Christoph Daum im August 2024 schließlich den Kampf gegen die heimtückische Krankheit. Seine Ehefrau Angelica, seine „Schutzengel“, wie er sie oft nannte, stand ihm dabei bis zuletzt zur Seite. In einem Interview aus dem November 2023 sagte Daum voller Emotionen: „Angelica ist ein Teil meines Körpers geworden. Bei ihr muss ich nicht stark sein.“
Daum war in zweiter Ehe mit der Musical-Sängerin Angelica Camm-Daum verheiratet. Ihre Liebesgeschichte begann in den 90er-Jahren, als Daum noch mit seiner ersten Ehefrau Ursula verheiratet war. In seiner Autobiografie „Immer am Limit“ beschreibt er das erste Aufeinandertreffen mit Angelica als einen magischen Moment:
Ich war sofort von ihr fasziniert, diese Frau hatte eine unfassbare Ausstrahlung, ich fühlte mich wie vom Blitz getroffen. Es war seltsam, so etwas hatte ich noch nie erlebt. Beim Anblick von Angelica schlug mein Herz höher. Ich vergaß alles um mich herum und kam mir beschwingt vor. Meine Gefühle machten mich blind für meine Umgebung. Ich musste sie unbedingt kennenlernen.
Daums glückliches Familienleben
Doch da beide zu dem Zeitpunkt noch verheiratet waren, dauerte es Jahre, bis die beiden schließlich ein Paar wurden. 2007 folgte dann aber schließlich die heimliche Heirat im Kölner Rheinenergiestadion – im Mittelkreis der Fußballarena. Für Daum war es der einzig vorstellbare Ort für dieses bedeutende Ereignis. „Im Stadion waren nur wir beide, der Standesbeamte, Angelicas Mutter, die Kinder und das Kindermädchen anwesend. Wir haben die Sache ganz bewusst geheim gehalten“, erklärte er. Ein symbolträchtiger Ort für Daum, der in seinen langen Jahren beim 1. FC Köln hier viele seiner größten Triumphe gefeiert hatte.
Christoph Daum war stolzer Vater von vier Kindern, die ihm besonders in seinen letzten Jahren viel Kraft gaben. „Ich kann nicht laut genug sagen, dass es das Schönste ist, dass ich diese vier Kinder geschenkt bekommen habe“, sagte er vor einigen Jahren voller Inbrunst. Mit seiner ersten Ehefrau Ursula hatte Daum einen Sohn und eine Tochter – wie auch mit seiner Angelica.
In großen Fußspuren
Christoph Daums 1986 geborener Sohn Marcel hat ursprünglich Management-Consulting studiert und ist heute Analyse-Co-Trainer bei Bayer Leverkusen. Daums 2005 geborene Tochter Cara-Julie in der Frauenmannschaft des FC Rheinsüd Köln spielt. Aber auch seine anderen beiden Kinder, Jean-Paul (2001 geboren) und Nathalie (Jahrgang 1989), waren ihm eine ständige Quelle der Freude und Unterstützung.
Mit dem Tod von Christoph Daum verliert die Welt nicht nur einen außergewöhnlichen Trainer, sondern auch einen Mann, der stets authentisch blieb, egal wie groß die Stürme waren, die ihm entgegenwehten. Sein Leben war eine Achterbahnfahrt aus Höhen und Tiefen – von glorreichen Meistertiteln bis hin zu schmerzhaften Niederlagen und persönlichen Skandalen. Doch eines blieb stets konstant: Christoph Daum gab niemals auf.
Abschied von einer Legende
Sein Vermächtnis wird weit über den Fußball hinausreichen. Als Kämpfer, Ehemann, Vater und Vorbild für viele hinterlässt er eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. Seine unvergleichliche Energie, die Leidenschaft für den Fußball und die Liebe zu seiner Familie werden in Erinnerung bleiben.
Bis zuletzt hielt Christoph Daum die Hoffnung auf eine Rückkehr in den Fußball aufrecht. „Mich jeden Tag irgendwo hinzusetzen und Dokus zu schauen, das ist schön, aber nee“, sagte er in der Dokumentation „Daum – Triumphe & Skandale“. Der Fußball, so schien es, ließ ihn niemals los. Doch jetzt hat er seinen letzten Kampf gekämpft.
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Verwendete Quellen:
Ok-magazin.de: Christoph Daum (†): Ehefrau & Kinder – Die Familie der Trainerlegende
News.de: Christoph Daum privat: So lebte der Ex-Trainer nach dem Fußball und der Krebsdiagnose
