Am vergangenen Samstag fand die alljährliche ZDF-Spendengala des Vereins Ein Herz für Kinder statt. Etwa 80 prominente Gäste aus den Bereichen Film, Fernsehen, aber auch der Politik, waren geladen, um Geld für Kinder in Not zu sammeln – auf diese Weise sind über 23,6 Millionen Euro zusammengekommen, wie die Organisation laut Angaben des ZDF später bekanntgab.
Neben Fußballstar Toni Kroos, der mit seinem Sohn Leon anwesend war und später sogar das Goldene Herz für außerordentliches soziales Engagement verliehen bekam, waren auch hochrangige Herrschaften aus der Politik mit Begleitung dabei: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz sowie Ex-Finanzminister Christian Lindner, der zuletzt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Zuge des Ampel-Bruchs aus seinem ehemaligen Amt entlassen wurde.
Kritik wegen niedriger Spendenbeiträge
Wie ZDF sowie die Magazine Focus Online und news.de berichten, sorgte die Spendenbereitschaft der drei Politiker jedoch für reichlich Kritik in den sozialen Medien. Der Grund: Söder und Lindner ließen sich auf Nachfrage des Komiker-Duos Ralf Schmitz und Hazel Brugger zu nicht mehr als jeweils 2.000 Euro an Spenden hinreißen. Christian Lindner, der mit seiner Frau, der Journalistin Franca Lehfeldt, nun das erste gemeinsame Baby erwartet, entschuldigte das Ganze gegenüber Brugger folgendermaßen: "Sie kennen ja meine berufliche Situation."
Die Internet-User:innen sind derweil außer sich. "Toni Kroos und Vicky Leandros spenden einfach 100.000 Euro …", heißt es als Reaktion auf die großzügige Spende des Fußball-Weltmeisters von 2014, "und aus unseren Spitzenpolitikern kriegt man mit größter Mühe 2.000 raus. Wow". Ein anderer beschwert sich: "Sieh Lindner, wie er die ‚Ein Herz für Kinder‘ Spendengala besucht und gleichzeitig die Kindergrundsicherung abgeschmettert hat. Wir leben in einer Simulation".
Schlechter Scherz von Friedrich Merz
Neben Lindner, der sich zuletzt über eine ZDF-Doku über Superreiche beschwert hatte, die mit ihm auf dem Youtube-Teaserbild beworben wurde, erfuhr auch Friedrich Merz reichlich Kritik: Er ließ sich auf Nachfrage nicht direkt auf einen festen Spendenbetrag festnageln. Stattdessen kündigte er an, die Höhe seiner Spende von den nächsten Umfrageergebnissen zur Kanzlerwahl abhängig machen zu wollen.
Auf X beschwerte man sich und unterstellte dem Kanzlerkandidaten der CDU, er habe nur dann ein "Ein Herz für Kinder, […] wenn das Charity-Event zufällig mit dem Wahlkampf zusammenpasst." Während einer der Nutzer:innen dies als "Heuchelei" beschimpft, bezeichnet ein anderer es gar als Manipulation. Im Nachgang kündigte Merz an, 4.000 Euro spenden zu wollen, was ebenso wenig wohlwollend aufgenommen wurde.
Ein Herz für Kinder wurde 1978 unter anderem von Axel Springer ins Leben gerufen, erstmals ausgestrahlt wurde die Gala 1996.
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Verwendete Quellen:
News.de: „Spenden-Zoff nach Charity-Gala: Lindner und Merz unter Beschuss für peinliche "‘Mini-Beträge‘"
Focus Online: „Spendengala im ZDF: ‚Ernsthaft?!‘: Söder, Lindner und Merz kassieren Shitstorm für ihre Spenden im TV“
ZDF: „Scherz über Spende bei ‚Herz für Kinder‘: Lindner: ‚Sie kennen meine berufliche Situation‘"
