Kurz nach dem umstrittenen Treffen von Alice Weidel und Elon Musk sollte nun ein Aufeinandertreffen der ganz anderen Art stattfinden – das jedoch ebenso für großes mediales Interesse sorgt: Die AfD-Chefin war bei Maischberger zu Gast. Zusammen mit Sahra Wagenknecht, die mit ihrer neuen Partei (BSW) im Februar in den Bundestag einziehen will. In der Sendung ging es heiß her.
Eigentlich haben Weidel und Wagenknecht bei vielen Themen ähnliche Ansichten
Am vergangenen Mittwoch trafen die BSW-Chefin und die AfD-Chefin im Fernsehen aufeinander. Wie sie aufeinander reagieren, wurde mit großer Spannung erwartet. Denn einerseits könnten ihre politischen Orientierungen auf dem Links-Rechts-Spektrum kaum weiter auseinanderliegen. In der Sendung wird beispielsweise hitzig über Steuern und die passende Reform gestritten.
Andererseits haben beide bei bestimmten Themen ähnliche Vorstellungen. So gelten etwa die Parteien beider Frauen als Putin wohlgesonnen und sprechen sich für eine "kontrollierte Migration aus. Beide betonen, dass es diese Überschneidungen gibt. Und gerade Wagenknecht hatte zudem in der Vergangenheit schon betont, dass Weidel "keine rechtsextremen Ansichten" vertrete.
"Unterwürfiges Fangirl": Wagenknecht wettert gegen Weidel – die findet sie "arrogant"
Doch in der Sendung von Sandra Maischberger lagen sich die beiden Spitzenpolitikerinnen sich schon bald in den Haaren. Denn der kürzlich erfolgte Plausch von Alice Weidel und Trumps neustem engsten Vertrauten, Musk, sorgte bei Wagenknecht für Empörung:
Ich war gespannt auf das Gespräch, das Sie mit ihm hatten, aber ich war abgrundtief enttäuscht. Das war keine Debatte auf Augenhöhe, sondern so, wie wenn jemand sein Idol trifft und das anhimmelt. Peinlich!
Ein Vorwurf, den ihre Kontrahentin nicht auf sich sitzen lässt. Sie kontert damit, dass Wagenknechts BSW "an der 5-Prozent-Hürde" kratze – im Gegensatz zur AfD, die sich in den letzten Jahren eines großen Zulaufs erfreut; Anm.d.Red. – und dass es Wagenknechts "Arroganz" sei, die sowohl zur Zersplitterung der Linken als auch zu den mäßigen Erfolgen des BSW führten:
Sie haben ihre eigene Partei kaputtgemacht. (...) Das ist arrogant.
Wegen Weidels Aussagen kriegen sich die beiden bei "Maischberger" in die Wolle
Der Hauptauslöser für den heftigen Streit ist allerdings Weidels umstrittene Aussage gegenüber Elon Musk, dass Adolf Hitler "ein Kommunist" gewesen sei. Die Blondine erklärt dazu ungerührt bei Maischberger:
Ich mache das daran fest, dass Hitler einen neuen Menschen erschaffen wollte, der in eine Richtung marschiert. Eine komplette gesellschaftliche Gleichmacherei, [...] Gleichschaltung der Medien, gelenkte Staatswirtschaft. Es gibt dort Parallelen mit dem Kommunismus und sozialistischen Systemen. [...] Hitler war im Geist ein Linker.
Das will Wagenknecht, als ehemaliges Mitglied der Kommunistischen Partei, so nicht stehenlassen. Sie wirft Weidel "Geschichtsklitterung" vor und erklärt, warum der Diktator kein Kommunist gewesen sein könne:
Das kommt aus dem rechtsextremen Diskurs! Ich finde es eine Ungeheuerlichkeit gegenüber den Opfern von Hitler! Der Mann ist von deutschen Industriellen gefördert worden. Die erste Partei, die er verboten hat, war die Kommunistische Partei! Hitler hat zig Tausende Kommunisten und Sozialdemokraten in die KZs geschickt!
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Verwendete Quellen:
ARD: Maischberger; ausgestrahlt am 22.01.2025
BILD: Weidel vs. Wagenknecht bei Maischberger: Hitler-Streit im TV