Es ist so weit - die deutschen Bürger:innen haben gewählt. Am gestrigen Sonntag, den 23. Februar, sind Millionen Wähler:innen zu den Wahlurnen gegangen. Nun stehen die vorläufigen Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 fest: Die CDU/CSU rund um Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat mit mehr als 28 Prozent das Rennen deutlich, wenn auch mit einem schlechteren Ergebnis als bei der Wahl 2021, für sich entscheiden können.
Friedrich Merz, der zuletzt im Letzten TV-Duell der Kanzlerkandidat:innen vor der Wahl erstaunlich privat wurde und über zwei einschneidende Ereignisse in seiner Familie berichtete, würde damit der neue Bundeskanzler werden. Hinter der Union folgen mit jeweils etwas über 20 Prozent die AfD sowie mit etwas mehr als 16 Prozent die SPD.
Erneute Ablehnung einer Koalition mit der AfD
Im großen TV-Talk bei ARD und ZDF trafen die Kanzlerkandidat:innen nun erneut kurz nach der Wahl aufeinander. Dabei ging es auch um Koalitionen - Friedrich Merz, der zuletzt noch mit einem Streit mit Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz für Aufsehen sorgte, sprach sich für eine alleinige Koalition zwischen Union und SPD aus. Mit der AfD, die zweitstärkste Kraft wurde, schließt er nach wie vor jegliche Zusammenarbeit aus, wie er einmal mehr betonte.
AfD-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel, die zuletzt mit Spott gegenüber Außenministerin Annalena Baerbock für Empörung gesorgt hatte, kritisierte dies sogleich. Merz wiedersetze sich damit dem Willen der Wähler:innen, die eindeutig eine schwarz-blaue Regierung wollen. Die Zahlen zeigen dies unmissverständlich. "Unsere Hand ist ausgestreckt", bekräftigte sie dennoch. Merz schlug das Angebot aus und entgegnete nur, man werde "keine falsche Politik für dieses Land" machen. Darüber berichten neben dem Magazin t-online auch die Zeitschrift Bunte sowie der Kölner Stadt-Anzeiger.
Söder überrascht mit Film-Zitat
Auch in Bezug auf den Ukraine-Krieg zeigten sich einmal mehr die unterschiedlichen Standpunkte beider Parteien. Weidel, deren Partei sich für Verhandlungen und damit ein erhofftes baldiges Ende des Konflikts ausspricht, betonte einmal mehr die Bedeutung einer historischen Sichtweise auf die Dinge, vor allem auf die Schuldfrage. CSU-Chef Markus Söder erklärte daraufhin, für Mord gebe es keine Rechtfertigung, "auch keine historische". Wichtig sei laut ihm vor allem, dass Europa alles tun müsse, um seine Freiheit aufrechtzuerhalten. Daraufhin überrascht der Bayrische Ministerpräsident, der bekennender Film-Liebhaber ist, mit einem Zitat:
Wir mögen zwar ... Ich habe das mal in irgendeinem Film gesehen. Da hat jemand gesagt: Wir mögen zwar nicht die allergrößte Großmacht sein, aber wir sind immer noch ein großartiges Land mit Werten und die sollten wir verteidigen.
Dieses Zitat stammt aus dem Film Tatsächlich...Liebe aus dem Jahr 2003, in dem Liebesbeziehungen verschiedenster Art gezeigt werden. Das genannte Zitat fällt zwischen dem britischen Premierminister, gespielt von Hugh Grant, und dem von Billy Bob Thornton gespielten US-Präsidenten auf einer Pressekonferenz.
Markus Söder hat schon oft betont, ein großer Fan von Fantasy- und Science-Fiction-Filmen wie Herr der Ringe und Star Wars zu sein. Wie es scheint gehören jedoch auch Liebesfilme zu seinem Repertoire.
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Verwendete Quellen:
Bunte: "Markus Söder: CSU-Chef legt sich mit Alice Weidel an – und zitiert Liebesfilm"
t-online: "'Eine Großmacht mögen wir nicht sein': Söder kontert Weidel mit Zitat aus Liebesfilm"
Kölner Stadt-Anzeiger: "Klare Ansage: Markus Söder legt sich mit Alice Weidel an - und zitiert Liebesfilm"