Friedrich Merz gilt als konservativer Politiker. Sein angeblich überholtes Frauenbild wurde in letzter Zeit häufig kritisiert. Als stärkste Kraft bei der gestrigen Bundestagswahl ging die CDU/CSU hervor, sodass der 69-Jährige bald wohl neuer Bundeskanzler sein wird. Wer ihn von früher kennt, hätte sich das wohl nicht vorstellen können.
Heute konservativ, früher ein schlimmer Junge
Kurz vor den Bundestagswahlen gab der Mann aus Brilon einen ungewohnten Einblick in sein Privatleben. Der CDU-Politiker verriet in einem TV-Duell, dass er zwei Geschwister auf tragische Art und Weise verloren habe. Über seine wilde Jugend sprach er aber schon häufiger, so zum Beispiel im Gespräch mit dem Tagesspiegel, wie Bunte berichtet.
Ich habe relativ früh Probleme mit meinen Eltern bekommen, ich hatte schulterlange Haare, bin mit dem Motorrad durch die Stadt gerast, mein Stammplatz mit zwei Freunden war die Pommesbude auf dem Marktplatz bei uns um die Ecke, ich habe angefangen zu rauchen und Bier zu trinken.
Das war aber noch nicht alles, denn der gelernte Jurist blieb in der 10. Klasse sitzen! "In Mathematik, Englisch und Französisch war ich besonders schlecht. Und noch in einem vierten Fach, deshalb war eine Nachprüfung nicht möglich", verriet er Bild vor wenigen Tagen.
Heute ist dies kaum vorstellbar, wenn man Friedrich Merz reden hört, doch als Schüler sei er sehr problematisch gewesen. Zu seiner Zeit am Gymnasium sei es zu "schwereren disziplinarischen Störungen" gekommen, erklärte er einmal dem Tagesspiegel. Sein Ungehorsam sei soweit gegangen, dass er mit seinen Freunden während des Unterrichts Karten gespielt habe.
Seine zweite Chance nutzte er
Der dreifache Vater, der mittlerweile schon siebenfacher Opa ist, wurde, wie er Bild selbst sagte, durch seine Mutter dadurch gerettet, dass sie ihm die Idee unterbreitete, in die Schule im Nebenort zu wechseln und neu durchzustarten. Diese zweite Chance nutzte er und schaffte es ohne Probleme bis zum Abitur.
Doch scheint sein Abischnitt nicht der beste gewesen zu sein und verbaute ihm die Chancen auf Studiengänge, die ihn besonders interessiert hätten: Medizin, Physik und Elektrotechnik. Auf einen Studienplatz hätte er lange warten müssen. Im Gespräch mit Bild erklärte er, dass es deshalb die Rechtswissenschaften wurden: "Dann war Jura die Allzweckwaffe, ich musste mich nicht gleich auf einen späteren Beruf festlegen. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe." Verändert hätte er sich dadurch aber nicht sofort. Er sei erst ruhiger geworden, als er seine heutige Ehefrau kennengelernt habe.
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Verwendete Quellen:
Bunte:Friedrich Merz: Er spricht über seine Jugendsünden
Bild: Wie tickt eigentlich der Mensch Merz?
Rheinische Post: Friedrich Merz gibt Einblick in ein "wüstes" Vorleben