Günther Jauch plaudert über sein schwieriges Verhältnis zu den Öffentlich-Rechtlichen

Spätestens seit er Wer wird Millionär? moderiert, kennt ihn ganz Deutschland. Doch nicht alle Projekte von Günther Jauch verliefen so erfolgreich.

Günther Jauch, Rauswurf beim ZDF, Probleme bei ARD, glücklich bei privaten Sendern, Wer wird Millionär?, sternTV
© picture alliance@Getty Images
Günther Jauch, Rauswurf beim ZDF, Probleme bei ARD, glücklich bei privaten Sendern, Wer wird Millionär?, sternTV

Günther Jauch ist als Moderator und Entertainer nicht mehr aus dem deutschen Fernsehen wegzudenken. Seinen Erfolg hat er vor allem den privaten TV-Sendern zu verdanken. Seine Zusammenarbeit mit den Öffentlich-Rechtlichen war eher schwierig, wie er jetzt verrät.

Günther Jauch wurde beim ZDF gefeuert

Der Wer wird Millionär?-Moderator war jetzt beim 40 Years On Air-Podcast des Verbands Privater Medien zu Gast. Dort schildert er nicht nur seine Ansichten zum Thema Infotainment und blickt mit dem Host Thomas Lückerath auch noch einmal auf 25 Jahre WWM zurück, sondern spricht auch über die Höhen und Tiefen seiner Karriere – vor allem bei den Öffentlich-Rechtlichen Sendern.

So berichtet der 67-Jährige etwa davon, dass er 1997 plötzlich per Fax vom ZDF rausgeworfen wurde – zuvor hatte er, seit 1988, Das aktuelle Sportstudio moderiert. Der Grund für diese Entscheidung sei gewesen, dass man es "nicht mehr aushalten" könne, dass Jauch parallel auh Sportshows bei RTL moderiere.

... und auch mit der ARD lief es nicht immer gut

Auch mit seinem Polit-Talk Günther Jauch für die ARD machte er eher schlechte Erfahrungen: Bereits vor Showbeginn habe man jahrelang um die Rahmenbedingungen gefeilscht. 2011 ging die Sendung an den Start, wurde aber bereits 2015 wieder eingestellt.

Der Entertainer erklärt im Podcast, dass er einfach das Gefühl gehabt habe, dass ihm bei ARD und Co. zu viele "Fesseln" angelegt würden:

Es haben so viele Leute mit- und reingeredet, dass ich meine vertraglich festgelegte, journalistische Unabhängigkeit andauernd bedroht sah.

Dafür macht er bei den privaten Sendern ordentlich Karriere

Weswegen er mittlerweile auch lieber bei den privaten Sendern arbeite, wo es viel mehr in Richtung Infotainment geht – etwa bei sternTV.

Jauch betont aber auch schon recht früh im Gespräch, dass er sehr dankbar sei für die Ausbildung, die er ganz zu Beginn – damals noch als Radiomoderator – beim Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk (ÖRR) erhalten habe:

Bis heute bin ich ein Anhänger des dualen Systems. Ich habe zeitweilig versucht, das Beste von den Öffentlich-Rechtlichen, aber auch das Beste von dem, was das kommerzielle System zu bieten hat, in Sendungen von mir zu integrieren.

Und das wohl mit Erfolg – auch, wenn er selbst es anscheinend ganz anders sieht: Günther Jauch ist ein gefragter Moderator und Entertainer, WWM ist nach wie vor eine der beliebtesten Quizshows im deutschen Fernsehen.

... und denkt wohl noch längst nicht ans aufhören

Apropos Wer wird Millionär?: Günther Jauch lässt im Podcast-Interview mit Thomas Lückerath durchblicken, dass die Show auch nach 25 Jahren weitergeht – und dass auch er selbst noch nicht dran denkt, den Moderatorensessel schon zu räumen.

Auch interessant:

Marcel Reif und Günther Jauch: So laufen ihre Skat-Abende ab

"Leichenwagen": Barbara Schöneberger packt über unbequeme Nacht mit Günther Jauch aus

Nach Vorwürfen von Günther Jauch: Das sagt Sigmund Gottlieb

Verwendete Quelle:

VAUNET - Verband Privater Medien: "40 Years On Air" mit Günther Jauch

"Wer wird Millionär?" heute nur teilweise bei RTL zu sehen "Wer wird Millionär?" heute nur teilweise bei RTL zu sehen