Einer Neuwahl im Februar steht fast nichts mehr im Wege. Bis dahin regiert die Rot-Grüne-Minderheitsregierung weiter. Einer, der schon Ideen dafür hat, wie es weitergehen kann, ist Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Zusammen mit der Union bildet seine Partei, Die Grünen, die Landesregierung. Das sei auch eine Option auf Bundesebene, erklärt er nun.
Bei "Maischberger": Kretschmann zeigt sich offen für Schwarz-Grün auf Bundesebene
Der 76-Jährige war am vergangenen Mittwoch bei Sandra Maischberger in deren gleichnamiger Polit-Talkshow zu Gast. Dort wurde er unter anderem auf die wohl bald anstehenden Neuwahlen angesprochen und sollte eine Einschätzung zu einer möglichen Schwarz-Grün-Koalition abgeben.
Dem steht er positiv gegenüber. Denn nicht nur seine eigene Landesregierung fährt mit diesem Modell gut, sondern auch die Regierungen anderer Bundesländer, wie er betont:
Die Praxis beweist, dass wir gut miteinander regieren können. [...] In Baden-Württemberg haben [wir] gerade erst einen Haushalt mit großen Investitionsprogrammen in Bildung, Sicherheit des Landes und Innovation in der Wirtschaft verabschiedet. Das haben wir zusammen mit der Union hingebracht, ohne dass wir uns dauernd beharkt haben. Wir arbeiten einfach zusammen für das Land, obwohl wir wo ganz anders herkommen, zum Beispiel bei der Bildungspolitik. [...] Schwarz-Grün ist 2025 eine realistische Option. Ich halte dieses Bündnis für einen aussichtsreichen Weg, um Ökonomie und Ökologie zu verflechten.
Mit Kanzler Habeck? Der habe Deutschland immerhin vor dem Schlimmsten bewahrt, so Kretschmann
Auf weitere Nachfragen der Moderatorin, die auch auf Unterschiede der Parteien und mögliche Streitpunkte abzielten, reagierte der Ministerpräsident gelassen. In seinen Augen scheint Schwarz-Grün eine der besten Optionen für Deutschland zu sein.
Ob er sich einen Kanzler Habeck vorstellen könne – oder trotz allem eher Friedrich Merz als Regierungschef sieht, hat er zwar nicht explizit verraten. Doch der Baden-Württemberger macht keinen Hehl daraus, dass er davon überzeugt ist, dass Robert Habeck einen mehr als nur guten Job gemacht hat in seiner Zeit als Bundeswirtschaftsminister:
Robert Habeck hat Deutschland in einer schweren Krise gut geführt. Russland hat das Gas abgedreht, und Habeck hat uns durch den Winter gebracht. Er hat dieses Land davor bewahrt, dass es richtig abrutscht. Also Krisenmanagement kann er.
Zudem betont Kretschmann, dass die aktuelle Krise der deutschen Automobilindustrie derweil nicht etwa auf die Arbeit seines Parteikollegen zurückzuführen sei. Diese sei vielmehr das Resultat einer veränderten globalen Situation, unter anderem durch die amerikanischen Zölle – und die Tatsache, dass China vom Konsumenten zum Konkurrenten wurde.
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Verwendete Quelle:
ARD: "Maischberger", ausgestrahlt am 11.12.2024
