Spätestens mit seiner Rolle als Kommissar Leo Kress in der Serie Der Alte wurde Rolf Schimpf deutschlandweit berühmt. Vor 15 Jahren ging er in Rente, zog später mit seiner Frau in ein Altenheim – und musste im vergangenen Jahr noch einmal in ein günstigeres Heim umziehen. Wie es ihm mittlerweile geht, hat der Schauspieler anlässlich seines 100. Geburtstags verraten.
"Der Alte" machte ihn berühmt: Rolf Schimpf wurde vom Soldat zum Schauspieler
1924 geboren, musste sich Rolf Schimpf während des Zweiten Weltkriegs an der Front bewähren. Dabei erlitt er auch schwere Verletzungen am Kopf – seitdem hört er schlecht auf einem Ohr – und am Bein.
Nach dem Krieg probierte sich Schimpf in verschiedenen Berufen aus, doch die Schauspielerei hatte es ihm angetan. Lange Zeit war er an Theatern tätig, ergatterte immer mal wieder Gastrollen in TV-Serien. Der große Durchbruch gelang ihm aber erst 1986, als er die Rolle des Hauptkommissars Leo Kress in Der Alter übernahm.
Er leidet an Demenz – und lebt allein im Seniorenheim
Diese spielte er auch voller Überzeugung und Leidenschaft, bis seine Figur 2007 in Ruhestand ging. Zwar kam Schimpf 2009 noch mal für einen kurzen Gastauftritt als Leo Kress zurück – doch ab dann wurde es auch um ihn eher still.
Zusammen mit seiner Ehefrau Ilse Zielstorff zog er in ein luxuriöses Seniorenheim, wo er ab 2015 alleine lebte, nachdem "Ille" verstarb. Doch im vergangenen Jahr sorgte dann sein unfreiwilliger Umzug in ein günstigeres Wohnheim für Schlagzeilen.
Denn der damals 99-Jährige litt bereits an Demenz – wie zuvor auch schon seine Frau – und konnte nicht verstehen, warum er umziehen muss. Noch dazu plagten ihn diverse Beschwerden, wie er gegenüber der Münchner Abendzeitung beklagte:
Es ist keine leichte Zeit. Ich höre ganz schlecht, das Sehen macht Mühe. Die Knochen sind müde. Ille ist tot. Ich bin sehr allein, all meine Menschen sind gestorben. Seit Wochen tun mir die Zähne weh. Dafür gibt es nur ein Wort: Scheiße.
Zum 100. Geburtstag verrät er, wie es ihm geht
Anlässlich seines Jubiläums hat Rolf Schimpf nun mit der BILD-Zeitung darüber gesprochen, wie es ihm mittlerweile geht. Obwohl er sich einerseits freut, dass er es geschafft hat, 100 Jahre alt zu werden, verrät er auch, dass das nicht immer ein Zuckerschlecken ist:
Ich hätte nie gedacht, dass ich 100 Jahre alt werde. [...] Es ist nicht komisch, so alt zu werden. Man vergisst so viel und die Menschen, die einem am wichtigsten waren, sind alle schon gestorben.
Während des Gesprächs schaut das Geburtstagskind auf die Fotos seiner teilweise bereits verstorbenen Ex-Kolleg:innen und versinkt in Erinnerungen. Auch auf das Bild seiner verstorbenen Frau blickt Schimpf häufig – scheint manchmal jedoch nicht ganz anwesend zu sein:
Ja, die Ille. Sie sieht entzückend aus. Ich würde sie sofort wieder umarmen. So gerne würde ich sie jetzt umarmen. Sie ist bildschön. Ist sie schon gestorben?
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Verwendete Quellen:
BILD: Der „Alte“ Rolf Schimpf feiert runden Geburtstag: „Ich hätte nie gedacht, dass ich 100 Jahre alt werde“
Abendzeitung: Rolf Schimpf wird 100: Sein Leben und Leiden
