1972 war der Höhepunkt ihrer Karriere – der schließlich von den politischen Ereignissen während der Olympischen Spiele überschattet wurde. Heute genießt Heide Ecker-Rosendahl ihren Ruhestand. In früheren Interviews hat sie mehrfach betont, dass sie es gut findet, wie sich der Sport gewandelt hat. Zugleich sei sie aber froh, heute nicht mehr im Leistungssport aktiv sein zu müssen.
Heide Ecker-Rosendahl: 1972 holte sie bei Olympia mehrere Medaillen
Nachdem die Leichtathletin bereits 1968 als Favoritin galt – die Spiele aber aufgrund einer Verletzung abbrechen musste –, ging sie schließlich 1972 in München erneut für die Bundesrepublik Deutschland an den Start. Sie sicherte sich mehrere Medaillen, Gold und Silber.
Für besonders viel Aufsehen sorgte der Staffellauf, bei dem Heide Ecker-Rosendahl im Schlusslauf gegen die große Favoritin aus der DDR, Renate Stecher, antreten musste und sich durchsetzen konnte.
Sie selbst habe das nie als (politische) Konkurrenzsituation wahrgenommen, sei sich aber dessen bewusst gewesen, dass da von außen viel inszeniert wurde, erklärte sie in einem Spiegel-Interview rund um ihren 75. Geburtstag.
Im darauffolgenden Jahr beendete sie ihre Sport-Karriere – und arbeitete als Dozentin
Zum damaligen Zeitpunkt kannte nahezu jede:r in Deutschland Heide Ecker-Rosendahls Namen. Dass sie ihre sportliche Karriere schon kurz nach ihrem Olympia-Erfolg beendete, dürfte für viele ein Schock gewesen sein.
Doch die heute 77-Jährige kehrte dem Sport damals nicht gänzlich den Rücken: Sie arbeitete noch lange Zeit an der Deutschen Sporthochschule (DSH) in Köln. Diesen Job hatte sie bereits seit 1970 inne, was zwischenzeitlich für viele Diskussionen gesorgt hatte.
Sport und Leverkusen: Das sind die Konstanten in Heide Ecker-Rosendahls Leben
Doch vor allem auch für die Familie nahm sich die Ex-Leistungssportlerin Zeit. Die steht auch jetzt, wo Heide Ecker-Rosendahl im Ruhestand ist, eine tragende Rolle in ihrem Leben. Die einstige Weitspringerin ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Außerdem lebt sie nach wie vor in Leverkusen. Mit dieser Stadt verbindet sie sehr viel, war dort auch nach ihrer Zeit an der DSH bis zur Rente beruflich tätig. In Leverkusen, wo auch ihre Söhne zur Welt kamen, betrieb die Rheinländerin mehrere Sportstudios und arbeitete in einem Unternehmen für Ernährungswissenschaften.
Ruhestand und zahlreiche Auszeichnungen: Heide Ecker-Rosendahl würde heute auch gar keine Spitzensportlerin mehr sein wollen
Aufgrund ihrer sportlichen Leistungen erhielt Heide Ecker-Rosendahl zahlreiche Auszeichnungen. So wurde sie mehrmals zur Sportlerin des Jahres gekürt und erhielt 2008 sogar das Bundesverdienstkreuz. Die Olympia-Prämie sah dagegen fast schon kläglich aus, wie sie 2022 in einem Interview verriet:
Ein Bügeleisen, einen Eierkocher, ein paar andere Elektrogeräte, ach ja, und einen Metzgerei-Gutschein. Das waren die Prämien für meine Münchner Medaillen.
Dennoch betonte sie im Gespräch auch, dass sie ganz froh sei, damals statt heute Leistungssportlerin gewesen zu sein – aus einem einfachen Grund:
Der Druck auf die Athletinnen und Athleten ist heute viel größer. Für die geht es ständig um die Existenz. Man spürt es, wenn sie in Interviews selbst mittelmäßige Leistungen schönreden müssen, um Anerkennung herbeizureden, damit nur ja kein Sponsor von der Fahne geht. Die wenigsten in der Leichtathletik verdienen großes Geld. Ich hatte damals meinen Beruf und im Sport alle Freiheiten und konnte auch mal sagen: Das mache ich nicht.
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Verwendete Quellen:
Sporthilfe: Hall Of Fame / Heide Ecker-Rosendahl
leichtathletik.de: Heide Ecker-Rosendahl wird 75 und wünscht sich Olympische Spiele in Deutschland
Spiegel: Leichtathletin Heide Ecker-Rosendahl: »Ein Bügeleisen, ein Eierkocher, ein Metzgerei-Gutschein – das waren meine Medaillenprämien«