Als Thomas Müller und seine Frau Lisa im Januar 2021 in Dänemark das Weltklasse-Dressurpferd D’Avie kauften, war die Aufregung groß. Der stolze Preis: Zwei Millionen Euro. Der Hengst hatte 2018 und 2019 den Titel als Weltmeister der jungen Pferde gewonnen und galt als aufstrebender Star im Dressursport. Doch seit dem Wechsel zu den Müllers konnte das Pferd nicht an seine früheren Erfolge anknüpfen. Jetzt soll die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth, dem Hengst den nötigen Feinschliff geben – mit überraschenden Ergebnissen.
Ein Millionen-Deal ohne den erhofften Glanz
Aber seit D'Avie den Müllers gehört, erzielte er bei Turnieren eher enttäuschende Ergebnisse, wie zuletzt ein sechster Platz im Grand Prix von Donaueschingen mit mäßigen 68,391 Prozent. Nun soll ausgerechnet die achtmalige Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth, die schon länger Lisa Müller trainiert, das Ruder herumreißen. Ein echter Neustart, um das enorme Potenzial des Hengstes doch noch herauszuholen.
Isabell Werth selbst schwang sich beim Turnier in Hagen bei Osnabrück in den Sattel des hochdekorierten Pferdes – und die Ergebnisse waren vielversprechend. Mit einem zweiten und einem ersten Platz zeigte D’Avie mit Werth im Sattel, was in ihm steckt. „Das kann beiden mehr Sicherheit geben“, erklärte Werth nach ihrem Erfolg nüchtern und meint damit den Hengst und seine bisheriger Reiterin Lisa Müller.
Der Testlauf mit Werth – ein Hoffnungsschimmer
Allerdings merkte sie auch an, dass „ein paar Sachen noch verbessert werden können“. Besonders die Piaffe – eine anspruchsvolle Übung, bei der das Pferd rhythmisch auf der Stelle traben muss – stellte bisher eine Herausforderung dar. Lisa Müller beschrieb, dass D’Avie bei ihr im Training und im Warm-up alles perfekt mache, aber in der Prüfung die Hinterbeine höher abdrückt als die Vorderbeine, was das Gesamtbild beeinträchtigt.
Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung bringt Werth nun Ruhe und Sicherheit in diese anspruchsvollen Momente – und die Ergebnisse sprechen für sich. Dass D’Avie bei diesem Turnier überhaupt von Isabell Werth geritten wurde, war ein spontaner Entschluss. Lisa Müller erklärte: „Ich habe Isabell einfach gefragt: ‘Möchtest du ihn nicht einmal beim Turnier reiten?’“
Große Dankbarkeit und spontane Entscheidungen
Die Motivation von Thomas Müllers Frau dabei: Werth sollte den Unterschied zwischen D’Avies Leistung im Training und im Wettkampf einmal selbst spüren, um ihr dann gezielt Tipps geben zu können. Diese Idee scheint sich ausgezahlt zu haben. Lisa Müller zeigte sich überwältigt von der Unterstützung und der Expertise ihrer Trainerin: „Dafür bin ich ihr unendlich dankbar.“
Für viele stellt sich die Frage, ob Isabell Werth nach den Erfolgen bei den spontanen Ritten den Hengst möglicherweise dauerhaft übernehmen wird. Die Antwort der Reiterin ist jedoch klar: „Das steht nicht zur Debatte!“ D’Avie bleibe im Besitz der Müllers und werde weiterhin auf ihrem Gestüt in Otterfing bei München trainiert.
Übernimmt Werth das Super-Pferd?
Werth werde jedoch weitere Turniere mit ihm bestreiten und auch immer wieder Trainingszeit mit dem Pferd verbringen, um ihn optimal auf Wettkämpfe vorzubereiten. Trotz der bisherigen Herausforderungen zeigt der „Testlauf“ mit Isabell Werth, dass das Potenzial des millionenschweren Hengstes längst nicht ausgeschöpft ist.
Die Kombination aus der Erfahrung der erfolgreichsten Reiterin der Welt und der Leidenschaft der Müllers für den Pferdesport könnte das perfekte Team sein, um das immense Potenzial des Hengstes zu entfalten.
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Verwendete Quellen:
Bild.de: Bayern-Star soll Millionen bezahlt haben: Bekommt Isabell Werth Müllers Super-Pferd hin?
