Manchen Schauspiel-Ikonen gelingt es Zeit ihres Lebens nicht, trotz großen Erfolgs und teilweise hoher Gagen, ihr verdientes Vermögen auch im Alter zu behalten. Ein Fall trauriger Berühmtheit ist Heinz Hoenig, der eine TV-Legende ist und zuletzt aus finanziellen Gründen keine Krankenversicherung mehr gehabt hat.
Erster Erfolg mit 16 Jahren
Ähnlich ergeht es auch der Schauspielerin Karin Baal, die laut Berliner Zeitung als Karin Blauermel auf die Welt kommt und als 16-Jährige im Jahr 1956 ihren Durchbruch erlebt. Zusammen mit dem unvergessenen Horst Buchholz (1933 bis 2003) gelingt es ihr, die Nachkriegsgeneration zu begeistern.
Nun ist sie im Alter von 84 Jahren in Berlin verstorben, laut Berliner Zeitung muss es ein natürlicher Tod gewesen sein. Wie die Zeitung berichtet, hat Baal, die ein letztes Mal 2011 vor der Kamera steht, zuletzt in ärmlichen Verhältnissen in der Hauptstadt gelebt. Anscheinend hat sie zwischendurch nicht einmal mehr ihre Telefonrechnung bezahlen können.
Baal ist Mutter von zwei Kindern und hat über viele Jahre hinweg immer wieder mit Depressionen zu kämpfen gehabt. Auch Alkohol und Kokain sind immer wieder ein Thema. Schon in jungen Jahren ist die Berühmtheit eine schwere Alkoholikerin, so die Berliner Zeitung.
Kein Liebesglück im Leben
Auch in der Liebe wollte sich das große Glück nie einstellen: Vier gescheiterte Ehen sprechen Bände. Laut Berliner Zeitung erzählt sie von den Gründen und prägt diese traurigen Worte: "Alle haben mich betrogen. Ich traue keinem Mann mehr."
Baal hat zwar aus ihren Beziehungen zwei Kinder hervorgebracht – allerdings hat sie auch zwei Abtreibungen durchmachen müssen. Wie die Berliner Zeitung schreibt, ist sie damit offen umgegangen und hat freimütig davon berichtet:
Damals hat man nichts gewusst von einer Pille danach oder davor. Ich war damals völlig hilflos und unaufgeklärt. Es gab keine Hilfe, es war, glaube ich, auch verboten bei den Ärzten. So ging ich zu einer Engelsmacherin in der Fabrik.
Doch so traurig ihr eigenes Schicksal zu sein scheint, so beeindruckend sind die berühmten Filme, an denen sie mitgewirkt hat: Das Herz von St. Pauli, 1957, Der Jugendrichter, 1960, Der müde Theodor, 1957, Das Mädchen Rosemarie, 1958 oder auch die Edgar-Wallace-Verfilmung Die toten Augen von London.
Vor ein paar Jahren, als sie den 80. Geburtstag gefeiert hat, hat Karin Baal laut Berliner Zeitung über das Älterwerden gesprochen. Dies hat ihr offenbar keine größeren Probleme bereitet. Sie klingt ziemlich sorgenfrei als sie damals zu Bild sagt:
Mein Körper wird vielleicht 80 – aber meine Seele bleibt, wie sie immer war. Ich habe eine Menge Freunde. Wir sprechen nie über das Alter. Ich finde das auch nicht unbedingt nennenswert.
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Verwendete Quellen:
Berliner Zeitung: Karin Baal starb verarmt in Berlin
prisma.de: Karin Baal, Steckbrief
Frankfurter Rundschau: Schauspielerin Karin Baal ist tot – „Sie hat eine Generation geprägt“