Karl-Theodor zu Guttenberg klagt über Politik: "Ich habe körperlich und seelisch Schaden genommen"

Karl-Theodor zu Guttenberg, der jüngste Wirtschaftsminister Deutschlands, beklagt sich im Nachhinein über das Leben als Politiker.

Karl-Theodor zu Guttenberg, Politik, Wirtschaftsminister, CDU, CSU, Verteidigungsminister
© Jonas Fischer@Getty Images
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Karl-Theodor zu Guttenberg, der seine Meinung über Donald Trump bereits in der Öffentlichkeit geäußert hat, hat nicht nur neun Vornamen, sondern ist auch in fast ebenso viele Skandälchen involviert. Als Bundesminister für Wirtschaft und Technologie ist er 2009 mit 37 Jahren laut web.de der jüngste Wirtschaftsminister Deutschlands. 2009 wechselt er als Minister ins momentan noch von Boris Pistorius besetzte Verteidigungsministerium und gerät zwei Jahre später in seinen ersten Skandal.

Ein bewegender Rücktritt

Die Plagiatsaffäre um ihn und seinen in Bayreuth erworbenen Doktortitel sollte ihn den Job kosten – und am Ende auch den Titel. Die Aufregung, die um den damals in der Bevölkerung äußerst beliebten Politiker entstanden ist, hat anscheinend tiefe Spuren hinterlassen.

Der zurückgetretene Minister erklärt in in einer der letzten Shows bei Markus Lanz – bei dem sich die Politiker:innen die Klinke in die Hand geben –, dass er ohnehin 2013 aus der Politik habe ausscheiden wollen. Dieser Entschluss sei in enger Abstimmung mit seiner Familie getroffen worden. Die Plagiatsaffäre habe lediglich seinen Rückzug beschleunigt. Den Grund dafür erklärt er laut t-online so:

Weil ich es damals mit der Angst zu tun bekommen hatte. [...] Ich habe körperlich und seelisch Schaden genommen in der Politik.

Man habe ihn laut eigener Aussage damals überschätzt und die Erwartungen einfach zu hoch geschraubt, so t-online weiter. Im Privatsektor gefalle es ihm wesentlich besser. Die Aussagen von zu Guttenberg über seinen angeblich schon länger geplanten Ausstieg im Jahr 2013 kommen allerdings etwas unerwartet. Nach seinem Rücktritt hat er nämlich zunächst offen darüber nachgedacht, sich im selben Jahr zur Bundestagswahl aufzustellen.

Das neue Leben von zu Guttenberg

Statt als Politiker weiterzumachen, wechselt er in die Wirtschaft – und auch dort läuft es alles andere als rund. Im Jahr 2013 gründet Karl-Theodor zu Guttenberg in New York die Beratungsfirma Spitzberg Partners. Im Jahr 2020 tritt er wieder ins öffentliche Interesse, da seine Firma von 2016 bis 2020 die in einen Bilanzskandal verwickelte Firma Wirecard unterstützt hat.

Gerüchte besagen laut web.de, dass er für Wirecard Lobbyarbeit bei der Bundesregierung leistet. Im Juni gibt das Unternehmen zu, die Bilanzsumme um über 1,9 Milliarden Euro manipuliert zu haben – was auf zu Guttenberg kein gutes Licht wirft.

Zudem scheidet er aus dem Management des US-Unternehmens Augustus Intelligence aus. Diese Firma wird wegen der Verbindung zum CDU-Politiker Philipp Amthor bekannt, der angeblich Lobbyarbeit betrieben haben soll. Amthor gesteht seine Fehler ein und gibt an, die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen zu beenden.

Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg ist laut web.de mit der Gräfin von Bismarck-Schönhausen Stephanie zu Guttenberg verheiratet und lebt mit seiner Familie in den USA.

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Verwendete Quellen:

web.de: Karl-Theodor zu Guttenberg, Steckbrief
t-online: "Habe körperlich und seelisch Schaden genommen"

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