Als Schüler absolvierte Kühnert ein Praktikum in einem SPD-Kreisbüro und war so begeistert, dass er schon mit 16 in die Partei eintrat.
Seine Mutter gilt als Fan des englischen ehemaligen Fußballspielers und heutigen -trainers Kevin Keegan. Ihren Sohn benannte sie nach dem Kicker.
Kevin Kühnert gilt als großer Fußballliebhaber. Er unterstützt die Vereine Tennis Borussia Berlin, Arminia Bielefeld und FC Bayern München.
Denn eigenen Aussagen zufolge begann er schon im Alter von vier Jahren Handball zu spielen - und das 15 Jahre lang, bis die Politik dem Hobby einen Strich durch die Rechnung machte.
2018 outete sich der Politiker öffentlich als homosexuell. Und dies aus gutem Grund, er möchte als Vorbild dienen: “Sie müssen erfahren, dass es völlig okay ist, einen Mann oder eine Frau gleichen Geschlechts zu lieben”.
Im Jahr 2022 erklärte der gebürtige Berliner, einen Partner zu haben. Doch die beiden zeigen sich nicht zusammen auf dem roten Teppich. Das sei die Entscheidung seines Freundes gewesen, der "nicht Teil des öffentlichen Lebens" sein möchte.
Kevin Kühnert ist Einzelkind und wuchs in Berlin-Tempelhof auf.
In seinem Wahlkreis Berlin-Schöneberg lebte Kühnert lange in einer 3er-WG. Ab 2021 suchte er nach einer Wohnung, doch der Wohnungsmarkt in Berlin ließ dies nicht zu. Er soll bis heute noch in einer Wohngemeinschaft wohnen.
Zwei Studiengänge hat er begonnen, aber keinen beendet. Nach dem Studium der Publizistik und Kommunikationswissenschaft ging er zu Politikwissenschaft und Soziologie über - aber hat keinen Abschluss.
Kühnert ist das erste SPD-Mitglied der Familie. Seine Eltern bezeichnete er in Interviews als Wechselwähler, die sich keiner bestimmten Partei zugehörig fühlen.
Nach dem Abbruch seines Studiums arbeitete Kevin Kühnert dreieinhalb Jahre im Callcenter des Unternehmens myToys.de.
Nach dem Parteibeitritt mit 16 Jahren engagierte er sich aktiv in der Berliner Landespolitik. Sein Aufstieg innerhalb der Organisation führte ihn schließlich 2017 an die Spitze als Bundesvorsitzender der Jusos.
Kevin Kühnert prägte den Hashtag #NoGroKo im Zuge seiner Kampagne gegen die Bildung einer weiteren Großen Koalition zwischen SPD und CDU/CSU nach der Bundestagswahl 2017. Als Juso-Vorsitzender setzte er ihn gezielt ein, um in den sozialen Medien gegen die Neuauflage der Koalition zu mobilisieren und die Parteibasis zu einem Nein im Mitgliederentscheid zu bewegen.
Zwischen Dezember 2019 und Dezember 2021 fungierte er als stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD.
Von Dezember 2021 bis Oktober 2024 bekleidete er das Amt des Generalsekretärs der SPD.
Kevin Kühnert konnte sich bei der Bundestagswahl 2021 im Wahlkreis Berlin-Tempelhof-Schöneberg durchsetzen und das Direktmandat gewinnen. Er setzte sich gegen Renate Künast, eine erfahrene und profilierte Politikerin der Grünen, durch.
Kevin Kühnert gilt als ein überzeugter und authentischer Sozialdemokrat. Seine politischen Positionen, wie der Einsatz für soziale Gerechtigkeit, eine stärkere Umverteilung von Reichtum und bezahlbaren Wohnraum, spiegeln die Kernwerte der SPD wider.
Kevin Kühnert hat in seiner politischen Laufbahn sowohl aufgrund seiner sexuellen Orientierung als auch seines jungen Alters Anfeindungen erlebt. Als offen homosexueller Politiker berichtete er von homophoben Beleidigungen. Darüber hinaus sah er sich aufgrund seines jungen Alters und seines schnellen Aufstiegs in der SPD mit Skepsis und Kritik konfrontiert.
Er hat mehrfach betont, dass er nie davon geträumt habe, Kanzler zu werden. Darunter in einem Interview mit Orange/Handelsblatt: "Ich hab’ auch noch andere Hobbys neben Politik und ich glaube, so richtig krass Berufspolitik (…) bedeutet vor allem auch, dass das restliche Leben extrem zurückstehen muss. Dass da kaum noch was übrigbleibt."
Kevin Kühnert trat im Oktober 2024 aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als Generalsekretär der SPD zurück und kündigte an, bei der kommenden Bundestagswahl nicht erneut zu kandidieren. In seiner Mitteilung betonte er, dass er die notwendige Energie für seine Aufgaben und den bevorstehenden Wahlkampf benötige, um wieder gesund zu werden.