Uschi Glas hat einst in der Winnetou-Verfilmung das "Halbblut Apanatschi" verkörpert. Davon, dass die Buchvorlage von Karl May rassistisch sein soll und man das Wort "Indianer" verboten hat, hält sie wohl nicht allzu viel.
"Wie soll man sie denn sonst nennen?": Uschi Glas über "Indianer"
Gegenüber dpa hat sich die Schauspielerin nun erstmals öffentlich zur damaligen Debatte geäußert. Ihr stößt es unter anderem sauer auf, dass die Bezeichnung "Indianer" nun als politisch inkorrekt eingestuft und quasi verboten wurde:
Wie soll man denn jetzt diese Menschengruppe, die immer so hieß, denn nennen? In dem Wort Indianer, da muss mich jemand aufklären, ist für mich nichts Beleidigendes drin. Ich verstehe es einfach nicht.
Die Rassismus-Vorwürfe an "Winnetou" findet sie zudem "lächerlich"
Wie sie weiterhin erklärt, kann die 79-Jährige überhaupt nicht nachvollziehen, wieso man überhaupt auf den Gedanken gekommen sei, die Bücher und Filme als "rassistisch" zu bezeichnen:
Da muss ich doch entschieden dagegen sprechen: Karl May hat immer dafür gestanden – also das war sein Living und auch sein Träumen –, dass er die Völker verbinden wollte. Sprich: Der Winnetou und der Old Shatterhand, das waren Blutsbrüder. Und die beiden, die waren die Guten.
Uschi Glas findet diese Diskussion zur political correctness übertrieben
Ihrer Meinung nach sei das alles, ebenso wie vor allem die Debatte über die politisch korrekte Bezeichnung statt "Indianer" aus der Luft gegriffen und nur ein Aufhänger dafür, "dran [zu] arbeiten, noch mehr zu verbieten."
Glas erklärte auch, dass es ihrer Meinung auch wenig sinnvoll sei, die Bücher nun politisch korrekt neu aufzusetzen – ein entsprechender Disclaimer am Anfang sei doch ausreichend. Zudem müsse man dann ja auch viele andere Werke überarbeiten. Und es sei doch wohl kaum des Rätsels Lösung, einfach die gesamte Literatur umzuschreiben.
Verwendete Quellen:
Berliner Zeitung: Uschi Glas: In dem Wort Indianer ist für mich nichts Beleidigendes
Abendzeitung München: Uschi Glas findet es "absolut lächerlich": "Indianer" ist doch keine Beleidigung