Seit dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition gibt es zahlreiche Diskussionen darüber, ob Olaf Scholz noch der richtige Kanzlerkandidat für die SPD für die Neuwahlen 2025 ist. Dies wird sowohl in der Partei als auch in der Bevölkerung diskutiert.
Diskussion um Kanzlerkandidatur
Während einige den Verteidigungsminister Boris Pistorius lieber als Scholz als Kanzlerkandidat sehen möchten, gibt es Genossen, die Partei ergreifen und sich auch in der Öffentlichkeit für Olaf Scholz aussprechen. Einer davon ist Gesundheitsminister Karl Lauterbach.
Im Gespräch mit Markus Lanz diese Woche hält der Minister eisern zu seinem Bundeskanzler und ist offenbar nicht bereit, auch nur eine Handbreit davon abzuweichen, Scholz als den Richtigen zu bezeichnen. Bild zitiert ihn mit diesen Worten:
Olaf Scholz ist unser Kanzlerkandidat. Er wird erneut dramatisch unterschätzt. Ich glaube, wenn dieser Wirbel um die Kandidatur erst einmal weg ist, dass er dann aus den Startlöchern hervorkommen und sich der eine oder andere noch wundern wird.
Medien sollen Mitschuld an Kritik an Scholz haben
Den Grund, weshalb man Olaf Scholz in der Bevölkerung eventuell unterschätzt, sieht der Gesundheitsminister unter anderem auch in der zum Teil überaus kritischen medialen Berichterstattung, so Bild weiter. Er ist sich sicher, dass dies bald ein Ende haben und die offene K-Frage in Kürze geklärt sein wird. Er sagt dazu:
Die Gremien werden die Kandidatur von Olaf Scholz bestätigen. Dann ist der gesamte Spuk um die Kanzlerfrage beendet und wir können endlich zum Wahlkampf kommen.
Table.Media-Chef Michael Bröcker, ebenfalls Gast der Markus Lanz-Runde, hält allerdings dagegen und bezeichnet Scholz als einen Kanzler, von dem die Menschen enttäuscht seien, so Bild. Immerhin hat er drei Jahre regiert und nicht gehalten, was er einst versprochen hat. Bild zitiert den Medienunternehmer:
Er ist der Kanzler der Widersprüche und der nicht erfüllten Versprechen. Die Menschen sind enttäuscht von Olaf Scholz!
Die Probleme der Ampel schiebt Karl Lauterbach allerdings der FDP in die Schuhe, indem er laut Bild andeutet, dass diese Partei von Anfang "Sand im Getriebe" gewesen sei – eine dauerhafte Zusammenarbeit habe also unter schwierigen Bedingungen gelitten. Lauterbach wirft der FDP gar vor, alles "blockiert" zu haben.
Auch zum Ende der Sendung hin, ist sich Lauterbach immer noch sicher, dass sich die Diskussionen um den Kanzler legen und sich alle hinter Scholz einreihen werden – dann könne man auch endlich mit dem Wahlkampf beginnen.
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Verwendete Quellen:
Bild: Lauterbach legt sich in der K-Frage fest
Table.Media: Michael Bröcker wird Chefredakteur - Gründungs-Chefredakteurin Antje Sirleschtov wird Mitherausgeberin
web.de: "Er wird's sein": Lauterbach gibt klare Antwort auf K-Frage