Annalena Baerbock will mit ihrer Partei wieder in den Bundestag einziehen, am liebsten als Regierungspartei. Ähnlich wie andere Spitzenpolitiker:innen nimmt sie derzeit noch mehr Termine wahr als sonst. So auch ein Interview mit dem Hundetrainer Martin Rütter. Die beiden hatten sich schon mal ausgetauscht, nun gibt es also eine zweite Runde. Dabei geht es vor allem um den Tierschutz.
Martin Rütter interviewt Annalena Baerbock: Was wollen Die Grünen für den Tierschutz tun?
Gleich zu Beginn des Interviews kommen die beiden darauf zu sprechen, dass es seit Kurzem eine Tierschutzbeauftragte im Bundestag gibt. Ein Erfolg, wie sowohl Rütter als auch Baerbock befinden. Und natürlich will Ersterer auch prompt wissen, ob es diese Position unter der kommenden Regierung weiterhin geben wird.
Die noch amtierende Außenministerin hat dazu eine ganz klare Meinung: Sollte ihre Partei in der Regierung bleiben – denn leider werde man wohl kaum allein regieren und entscheiden können, wolle sie auf jeden Fall dafür kämpfen, dass nicht nur diese wichtige Position erhalten bleibt. Sondern auch das Tierschutzgesetz endlich in Kraft trete. Gerade weil Tiere, ähnlich wie Kinder, nicht für sich selbst sprechen könnten, sei es umso wichtiger, "Expert:innen von außen" zu haben, die diese Themen in den Bundestag bringen.
Böllerverbot ja oder nein? Martin Rütter hat dazu eine klare Meinung
Zum Thema Tierschutz hatte der Hunde-Coach natürlich noch eine ganz bestimmte Frage, die ihm, wie er später auch an anderer Stelle verriet, schon länger auf der Zunge brannte. Er selbst unterstützt die Petition, die ein bundesweites Böllerverbot an Silvester fordert. Aus seiner Sicht herrschten dabei teilweise "kriegsähnliche Zustände", die viele Haustiere tagelang verstörten:
Es wurde jetzt ja diese Petition ins Leben gerufen. Es spielen sich mit Böllern ja wirklich kriegsähnliche Zustände ab. [...] Ich kenne Hunde, die über Silvester fünf Tage lang das Haus nicht verlassen können. Die sind nicht in der Lage, Urin und Kot abzusetzen vor Angst. Und die Besitzer müssen dann in Tierkliniken gehen, um es manuell regeln zu lassen.
Annalena Baerbock scheint zuzustimmen, äußert sich aber überraschend vorsichtig
Diese Problematik scheint auch der dreifachen Mutter, die selbst bekennende Hundeliebhaberin ist, bekannt zu sein, sie nickt zustimmend. Dass Rütter betont, dass Menschen durchaus "über Verbote eben auch funktionieren" und seiner Meinung nach das bundesweite Böllerverbot ein wichtiger Schritt im Tierschutz sei, scheint Baerbock zunächst zu irritieren.
Sie scheint grundsätzlich zwar zuzustimmen, äußert dies aber nicht konkret, sondern betont nur: "Ich kann bei keinem Argument widersprechen." Ob sie aber die Umsetzung eines solchen generellen Verbots vorantreiben würde, ließ sie offen. Möglicherweise, weil ihre Partei aus gegnerischen Lagern ohnehin bereits oft genug als "Verbotspartei" betitelt wurde – und die Spitzenpolitikerin so kurz vor der Wahl nicht erneut damit für Schlagzeilen auffallen wollte.
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Verwendete Quellen:
YouTube: Martin Rütter – Im Gespräch mit Annalena Baerbock: Was gibt uns Zuversicht?
Münchner Abendzeitung: Hundeprofi Martin Rütter irritiert im Gespräch mit Baerbock: "Menschen funktionieren über Verbote"