Nach 60 Jahren Karriere: Schlagerlegende Mary Roos bekommt nur eine Mini-Rente

Jahrzehntelang zählte Mary Roos zu den ganz Großen der Schlager-Szene. Jetzt enthüllte sie ihre extrem niedrige Rente. Doch sie beklagt sich nicht.

Mary Roos, Schlager, Rente, Spende
© Tristar Media@Getty Images
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Als Sängerin hat sie wirklich alles erreicht, was man nur erreichen kann: Mit ihren inzwischen 75 Jahren blickt Mary Roos auf eine beeindruckende Karriere zurück. Mehr als 60 Jahre stand sie im Rampenlicht und begeisterte die Menschen mit Hits wie ihrem legendären Arizona Man. Als sie 70 wurde, verabschiedete sich Mary Roos von der Musik und musste eine erschreckende Erfahrung machen. Die ernüchternde Realität holte sie ein: Die Rente der Schlagersängerin fällt erschreckend niedrig aus.

Vom Kinderstar zur Schlagerlegende

Die Karriere von Rosemarie Schwab, wie Mary Roos mit bürgerlichem Namen heißt, begann früh: Bereits im Alter von gerade mal neun Jahren wurde sie von einem Plattenproduzenten entdeckt. Aus Rosemarie wurde schließlich Mary Roos und seitdem ging es für die Grand Dame des Schlagers unaufhaltsam bergauf. In den 60er und 70er Jahren eroberte sie die Herzen der Schlagerfans. Sogar beim Grand Prix Eurovision de la Chanson war sie dabei und begeisterte mit ihrem Song Menschen in ganz Europa.

Die Vielseitigkeit von Mary Roos als Künstlerin war bemerkenswert – von Schlagern über Pop bis hin zu Chansons von Jacques Brel reichte ihr Repertoire. Doch dieses Leben hat auch seine Schattenseiten, die sich allerdings oftmals erst später herausstellen. Als selbstständige Sängerin musste Mary Roos sich stets eigenverantwortlich um ihre Altersvorsorge kümmern. Etwas, das viele gerade zu ihren Hochzeiten vergessen – ein Aspekt, der sich nun auch bei der Schlager-Ikone bemerkbar macht.

Die erschütternde Wahrheit über die Rente

In einem Interview mit BILD sprach Mary Roos erstmals offen ganz über ihre geringe Rente. "Ich habe über sechs Jahrzehnte hart gearbeitet und fühle mich trotzdem nicht wie eine typische Rentnerin", erklärte die Sängerin. Doch der Rentenbescheid zeigt ein anderes Bild: Nur 160 Euro Rente! Mehr erhält Mary Roos monatlich nicht vom Staat – ein Betrag, der angesichts ihrer langen Karriere überrascht.

Völlig unmöglich, von so einer geringen Summe leben zu können. Doch die Schlager-Ikone braucht nicht zu verzweifeln, denn sie hat in guten Zeiten vorgesorgt, beruhigt sie. Mary Roos hat von ihren Gagen rechtzeitig etwas gespart und kann darauf nun glücklicherweise zurückgreifen. Eine ausgesprochen kluge Entscheidung, wie sich nun erwiesen hat. Andere waren da leider nicht ganz so vorausschauend, etwa Natascha Ochsenknecht oder Jürgen Drews. Letzterer nutzt die Zeit dennoch gut, indem er sich vermehrt um Töchterchen Joelina kümmert. Mary Roos hatte bei der geringen Summe anfangs auch überlegt, ganz auf die Rente zu verzichten. Doch dann traf sie eine wichtige und großherzige Entscheidung.

Großzügig trotz allem

Statt sich über die geringe Rentensumme zu ärgern, verwendet sie den Betrag, um damit Gutes zu tun. Denn sie weiß, dass es anderen viel schlechter geht als ihr. Deshalb ging Mary Roos mit ihrem 75. Geburtstag auch offiziell in Rente und hat den entsprechenden Antrag gestellt, um die ihr zustehenden 160 Euro zu bekommen. Aber nur, weil sie das Geld Bedürftigen spenden will. Das Geld geht an gemeinnützige Organisationen – Ärzte ohne Grenzen und den Tierschutzhof Neumann in Drochtersen.

"Wer gut verdient hat, kann auch etwas abgeben", findet Mary Roos. Daueraufträge bei ihrer Bank hat sie bereits eingerichtet, um sicherzustellen, dass die Spenden auch regelmäßig bei den Organisationen ankommen. Eine tolle Art und Weise, die wichtige Arbeit von Ärzte ohne Grenzen sowie der engagierten Tierschützer zu unterstützen.

Mary Roos: Ihr "Unruhe-Stand"

Allerdings befindet sich Mary Roos im Gegensatz zu anderen Rentnern und Rentnerinnen in Deutschland auch in einer glücklichen Situation. Denn obwohl sie 2019 eigentlich offiziell in den Ruhestand ging, ist Mary Roos alles andere als "ruhig". Letztlich tritt sie nur nicht mehr als Sängerin auf. Ansonsten geht es ihr wie Kult-Designer Wolfgang Joop - sie ist weiter bestens beschäftigt.

Gemeinsam mit Wolfgang Trepper tourt sie dagegen weiterhin mit dem Programm Mehr Nutten, mehr Koks – scheiß auf die Erdbeeren! erfolgreich durch Deutschland. Eigentlich hätte auch das enden sollen mit ihrem 70. Lebensjahr. Doch aufgrund zahlreicher Briefe und Bitten der Fans hat sich Mary Roos entschieden, nicht auch diesen Teil ihrer Karriere an den Nagel zu hängen. In dieser Rolle kann man sie also noch weiterhin live auf der Bühne erleben. Für ihre Fans sicherlich eine echte Beruhigung.

Mary Roos: Ein Vorbild an Menschlichkeit

Doch auch ihre persönliche Geschichte bleibt bewegend: In ihrer Biografie berichtet die Schlager-Legende offen von schmerzhaften Momenten, etwa als sie von der neuen Partnerin ihres Ex-Mannes erfuhr. Sie scheut sich nicht, auch von der Frau abseits der Promi-Glitzerwelt zu offenbaren.

Mary Roos beweist, dass Großzügigkeit nichts mit dem Kontostand zu tun hat. Mit ihrer Entscheidung, einen Teil ihrer ohnehin geringen Rente zu spenden, setzt sie ein Zeichen für Solidarität und Mitgefühl. Gleichzeitig erinnert sie uns daran, dass auch hinter den strahlendsten Karrieren oft unerwartete Herausforderungen stecken. Mary Roos ist und bleibt eine Frau voller Überraschungen – auf und hinter der Bühne.

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Verwendete Quellen:

Bunte.de: Mary Roos: Schlagerstar packt über seine enttäuschende Mini-Rente aus

Gala.de: Starporträt Mary Roos

Bild.de: Mary Roos macht sich zum 75. Geburtstag schönstes Geschenk: „Endlich kann ich meine Rente spenden“

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