Die Bundestagswahl 2025 ist nun über zwei Wochen her - als Gewinner gingen vor allem die Union und die AfD aus der Wahl hervor. Verhandlungen in Bezug auf eine mögliche Koalition zog Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz jedoch von vorn herein, trotz vormaliger Auseinandersetzungen zwischen ihm und Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz, vor allem mit der SPD in Betracht.
Währenddessen zieht die Wahl für andere Parteien so manche Veränderung nach sich. Während nach dem enttäuschenden Ergebnis von 11,3 Prozent für die Grünen bereits Kanzlerkandidat Robert Habeck, der seine Kandidatur mit einem Video auf X angedeutet hatte, ankündigte, keine Führungspositionen innerhalb der Partei mehr einnehmen zu wollen, zog nun auch Annalena Baerbock nach.
Auch Baerbock verzichtet auf Führungsposition
Die Noch-Außenministerin erklärte in einem Brief an die Fraktion sowie den Grünen-Landesverband Brandenburg, dass sie künftig keine Führungsrolle in der Grünen-Bundestagsfraktion einnehmen wolle. Seit 2008 habe sie in der Partei "politische Verantwortung getragen", nun wolle sie "nach Jahren auf Highspeed", in denen sie "immer alles gegeben" habe, kürzer treten. Über diese Entscheidung berichten neben der BILD-Zeitung auch der ZDF sowie die Zeitschrift Stern.
Nachdem Baerbock von 2009 bis 2013 bereits Vorsitzende des Grünen-Landesverbandes Brandenburg war, stieg sie 2018 in den Bundesvorsitz auf. 2021 wurde sie die Kanzlerkandidatin der Partei. In der Scholz-Regierung übernahm sie schließlich das Amt der Bundesaußenministerin.
Kein Abschied trotz Verzicht
Das ununterbrochene politische Engagement hatte jedoch auch seine Schattenseiten und forderte seinen Tribut, wie Baerbock in ihrem Brief nun andeutet. Damit dürfte sie auf die Trennung von Ehemann Daniel Holefleisch anspielen, die das Ex-Paar im November des vergangenen Jahres bekannt gegeben hatte.
Nachdem die Grünen-Politikerin noch am Wahlabend an der Seite von Katharina Dröge als neue Fraktionschefin gehandelt worden war, verkündet sie nun also ihren Verzicht auf jegliche Führungspositionen innerhalb der Fraktion. Diese dürften nun stattdessen Dröge und ihre Co-Vorsitzende Britta Haßelmann bekleiden. Baerbock gibt sich darüber zuversichtlich: "Mit zwei starken Frauen an ihrer Spitze beginnt jetzt ein neues Kapitel für unsere Fraktion", schreibt sie.
Ganz verabschiedet sich die Noch-Außenministerin allerdings nicht, wie sie betont: "Auch wenn die Rollen sich ändern, ist dies kein Abschied." Man darf gespannt sein, in welchen Bereichen sich Baerbock stattdessen in Zukunft einbringen wird.
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Verwendete Quellen:
BILD: "'Nach Jahren auf Highspeed': Baerbock zieht sich zurück"
ZDF: "Außenministerin:Baerbock: Keine Führungsrolle in Grünen-Fraktion"
Stern: "Ex-Kanzlerkandidatin Darum will Annalena Baerbock keine Führungsrolle mehr bei den Grünen"