Auf den ersten Blick scheint es sich um eine unscheinbare Konkursanzeige zu handeln. Eine Salzburger Firma namens EAH BetreibungsgmbH hat Konkurs angemeldet. Dahinter verbirgt sich allerdings ein Familienstreit des Adelshauses von Hannover.
Erst seit Sommer ist der letzte Streit offiziell beendet
Die Konflikte zwischen dem 68-jährigen Prinz Ernst August von Hannover und seinem gleichnamigen 39-jährigen Sohn sind in diesem Sommer mit einem eindeutigen Gerichtsurteil vom Tisch gekehrt worden. Das Urteil ist allerdings nicht unbedingt zu Gunsten des Welfenprinzen ausgefallen. Nun droht dem 68-Jährigen ein weiteres Nachspiel.
Wie die Kronen-Zeitung jetzt berichtet, sei die Welfen-Privatstiftung Eigentümerin des Unternehmens, und es sei wohl kein Zufall, dass der Name des Unternehmens die Initialen von Ernst August von Hannover enthält. Außerdem ist der erste Gründer Prinz Ernst August höchstpersönlich.
Vater und Sohn vor Gericht
Der Prozess, den Prinz Ernst August von Hannover gegen seinen gleichnamigen Sohn wegen des Schlosses Marienburg bei Hannover und des Kunstvermögens angestrengt hat, ist die Hauptursache für die Konkursmeldung. Der Welfen-Prinz fordert die Geschenke aus "grobem Undank" von seinem Sohn zurück. Die inzwischen insolvente Gesellschaft beteiligt sich an dem Verfahren als Nebenkläger und Prozessfinanzierer.
Nach der Abweisung der Klage erklärt der Geschäftsführer des Unternehmens, Patrick Thun-Hohenstein, gegenüber der Kronen-Zeitung, dass ein Konkursverfahren "unausweichlich" gewesen sei.
Thun-Hohenstein teilt weiter mit, dass Prinz Ernst August dem Unternehmen Kunstwerke verkauft habe, die "längst nicht mehr in seinem Besitz waren". Die Strategie des Prinzen sei „aus der Sicht der Gesellschaft irrational".
Durch Rechtsstreit mit 500.000 Euro verschuldet
Die Gesamtsumme der Schulden von Prinz Ernst August beläuft sich auf stolze 500.000 Euro. Auch fünf Gläubiger seien laut der Kronen-Zeitung von der Schuldenlast betroffen. Der Insolvenzverwalter Karl Ludwig Vavrovsky wird sich in den nächsten Tagen ein Bild von der Lage machen, so die Zeitung.
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