Seine Karriere startete er schon in der DDR: Mittlerweile ist Karsten Speck – trotz seiner Anklage wegen Immobilienbetrugs in 2004 – nicht mehr aus der deutschen Fernsehlandschaft wegzudenken. Auf seine neue Rolle freut er sich schon. Und verrät nun auch, warum.
Vom TV-Arzt zum TV-Patienten: Karsten Speck als Tourette-Patient
Karsten Speck ist eigentlich als Fernseharzt in der Spreewaldklinik zu sehen. Zuvor hatte er auch schon mehrere Auftritte in anderen Formaten von ARD und ZDF – dabei hat er sich vom Moderator zum Schauspieler gemausert und stach auch schon mit dem Traumschiff in See.
Für seine neuste Rolle in einer Komödie kann er sich nun aber ganz besonders erwärmen. Er spielt in Toc Toc einen Mann, der unter dem Tourette-Syndrom leidet. Zusammen mit anderen Patient:innen wartet er auf den Nervenarzt Dr. Stern – der jedoch im Zug festsitzt, weswegen sich die Patient:innen gegenseitig helfen müssen.
Speck: Wichtig, solche Themen zu behandeln – für mehr Verständnis
In einem Gespräch mit dem BR hat der 64-Jährige erklärt, dass es wichtig sei, solche Themen aufzugreifen. Denn für die Betroffenen sei es doppelt schwierig. Nicht nur, weil sie krank sind und an einer Störung leiden. Sondern auch, weil das Umfeld oft negativ darauf reagiere:
Ich will es als Defekt bezeichnen. Das ist eine Zwangsstörung, die eigentlich nicht geheilt werden kann und teilweise genetisch bedingt ist. Ja, das ist schon etwas, was im Leben belastend sein kann und was das Umfeld nicht immer goutiert und toleriert.
Er finde es daher umso wichtiger, dass dies einen Platz im Fernsehen und auf den großen Bühnen bekäme. Denn vielen Betroffenen ginge es sicherlich – auch unabhängig von einer Therapie – besser, wenn sie ein anderes Umfeld hätten:
Ganz vielen Menschen wäre besser geholfen, wenn sie einen guten Partner hätten, nicht einen Psychotherapeuten, und wenn sie aus sich selbst heraus suchen würden, wo ihre Resilienz, ihre Kraft liegt. Das ist, glaube ich, eine wichtige Botschaft des Stückes. Wir machen uns über die Figuren nicht lustig, sondern ich lebe das dann auch und nehme die Figur sehr ernst.
"Große Stärke": Er verrät auch, dass er selbst schon in einer Psychoklinik war
In einem aktuellen Interview hat der beliebte Schauspieler in diesem Zusammenhang auch verraten, dass er selbst auch schon psychologische Betreuung in Anspruch genommen hatte. Er habe sich während Corona freiwillig in eine Klinik begeben – und das habe ihm sehr geholfen:
Kann ich nur empfehlen. Ich war sehr weit weg von mir, fand alles profan. In mir waren eine Traurigkeit und Sinnleere. Es war keine schwere Depression, aber eine Melancholie. [...] Ich habe durch die Gespräche mit Ärzten und Therapeuten gespürt, ich kann mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.
Speck habe zwar lange gewartet, bevor er mit dieser Offenbarung an die Öffentlichkeit ging – doch nun sei er froh darum und es mache ihm nichts aus, darüber zu sprechen:
Ich habe überhaupt kein Problem damit, das zuzugeben. Ich glaube sogar, dass daraus eine große Stärke entstehen kann. [...] Ich habe für mich erkannt, ich brauche eigentlich keinen Therapeuten, sondern eine Situation, in der ich mich selbst wieder stark fühle.
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Verwendete Quellen:
Bunte: Karsten Speck: Warum er sich selbst in die Psychoklinik eingewiesen hat
BR: "Kraft in sich selbst suchen": TV-Star Karsten Speck in München