Natascha Kampusch ist ein Name, den so schnell wohl niemand vergisst. Als Kind war sie 1998 auf dem Schulweg entführt worden, nach achteinhalb Jahren gelang ihr die Flucht. Mittlerweile ist es ruhiger um die Österreicherin. Doch ein Detail sorgt bis heute für Verwirrung.
Natascha Kampusch: Nach der Entführung will sie ein normales Leben
Die Zeit in ihrem Kellerverließ sowie die Misshandlungen und der Missbrauch haben tiefe Spuren bei der heute 36-Jährigen hinterlassen. Wie sie selbst in mehreren Interviews – auch in den letzten Jahren noch – betonte, war sie sehr lange in Therapie. Also auch noch lange nachdem sie ihrem Entführer 2006 entkommen konnte.
In einem Interview 2018, kurz vor ihrem 30. Geburtstag, hatte sie verraten, dass sie noch in Therapie sei, sich insgesamt aber schon "als geheilt" betrachte und sich mittlerweile sogar eine Partnerschaft vorstellen könne. Eine eigene Familie wolle sie aber nicht haben. Stattdessen wolle sie aber ein normales Leben führen dürfen – und hoffe, ihre Soziophobie in den Griff zu bekommen.
Die Autorin freut sich über den nachlassenden Medienrummel
Bereits kurz nach ihrer Flucht steht die Damals 18-Jährige im Rampenlicht: Alle wollen wissen, wie ihr die Flucht gelang, wie sie die Gefangenschaft überhaupt ertragen konnte und und und ...
Neben diversen (Fernseh-) Interviews folgt 2010 ihr erstes Buch "3096", welches später sogar verfilmt wird. Auch eine Doku über den Fall Kampusch wird 2010 gedreht.
Nach einigen Jahren lässt der Medienrummel nach – die Österreicherin scheint froh darüber zu sein. Mittlerweile hat sie drei Bücher veröffentlicht, das Vierte kann bereits vorbestellt werden. Auch eine Schmuckkollektion hat sie entworfen. Ansonsten hört man wenig von Natascha Kampusch.
Eine Sache kommt jedoch immer wieder auf: Warum behält sie das Haus ihres Entführers?
Allerdings gibt es noch eine Sache, die immer mal wieder Fragen aufwirft – gerade weil sie die Wienerin auch immer an ihre Vergangenheit erinnern wird: Im Jahr 2008 bekam Kampusch das Haus ihres Entführers als Entschädigung zugesprochen.
Verkauft oder zumindest abreißen lassen hat sie es bis heute nicht. Lediglich ihre Verließ ließ sie zuschütten. Als Grund für den Nichtverkauf gab die Dunkelhaarige an, dass sie nicht wolle, dass aus dem "Gruselhaus", wie sie es nennt, keine Touristenattraktion gemacht werden solle.
Abreißen kommt aber wohl auch nicht infrage. Zwischenzeitlich habe Kampusch überlegt, das Haus als Flüchtlingsunterkunft anzubieten – aber das käme ihr absurd vor, wie sie in Interviews verriet. Was nun mit dem Haus geschehen soll, ist noch nicht bekannt. Obwohl die Ex-Moderatorin schon mehrmals angekündigt hatte, bald eine finale Entscheidung zu treffen.
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Verwendete Quellen:
Focus: Wie geht es Natascha Kampusch heute? Kampusch will Haus ihres Schänders nicht verkaufen
MOPO: 25 Jahre nach der Entführung: So lebt Natascha Kampusch heute
Morgenpost: Aus dem Verlies in die Freiheit – Natascha Kampusch wird 30