Söder (CSU) empört mit Kniefall in Warschau: Peer Steinbrück (SPD) schimpft über "Banalisierung der Politik"

Während seiner Polen-Reise zeigte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) zuletzt kniend vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Gettos - die Folge war große Empörung. Nun äußerte sich auch SPD-Politiker Peer Steinbrück bei Caren Miosga dazu und kritisierte Söder scharf.

Kniefall, Geschichte, Banalisierung, Kritik, Empörung
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Kniefall, Geschichte, Banalisierung, Kritik, Empörung

Nach dem Bruch der Ampel-Koalition infolge derer der ehemalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aus seinem Amt entlassen wurde, stehen nun Ende Februar 2025 die Neuwahlen an. In der Zeit bis dahin dürfte das Augenmerk vor allem auf den einzelnen Parteien liegen, deren Äußerungen und, vor allem, Handlungen angesichts des nun kurzfristig an Fahrt aufnehmenden Wahlkampfs besonders auf die Waagschale gelegt werden dürften. So ist dies zuletzt unter anderem bei AfD-Chefin Alice Weidel geschehen, die mit kritischen Worten gegenüber Bundesaußenministerin Annalena Baerbock für Aufsehen sorgte.

Eine noch aktuellere Geste, die derzeit besonders im Gespräch ist, dürfte ein Foto von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sein, das momentan die Runde macht. Der Politiker befindet sich derzeit auf Polen-Reise. Auf dem Bild ist er zu sehen, wie er vor dem Denkmal der Helden des Warschauer Gettos kniet - eine Pose, die Erinnerungen an einen bedeutenden Moment in der deutschen Geschichte weckt. Entsprechend sorgt das Foto massiv für Empörung.

Kritik wegen Bratwurst-Post

Vor ziemlich genau 54 Jahren ging ein ähnliches Foto des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt um die Welt. Sein Besuch in Warschau markierte den ersten Besuch eines deutschen Regierungschefs in Polen seit dem Zweiten Weltkrieg und war gleichzeitig ein Symbol für das Streben Deutschlands nach Versöhnung mit seinen östlichen Nachbarländern.

Wie der Münchener Merkur, das Magazin t-online sowie die Zeitung Welt berichten, wird Söders Geste nun allerdings als nichts weiter als ein Marketingstreich - ein "Fototermin" - kritisiert. Vor allem die Tatsache, dass sich der bayrische Ministerpräsident, der zuletzt auch ein altes Bild aus seiner Jugendzeit auf Instagram teilte, kurz danach auf einem weiteren Foto mit einer Bratwurst in der Hand beim Besuch eines örtlichen Weihnachtsmarkts präsentierte, sorgt vielerseits für Unmut.

Harte Worte von SPD-Politiker

Söders Geste sei ein "absoluter Tiefpunkt" gewesen, erklärte etwa Kulturstaatsministerin Claudia Roth von den Grünen am vergangenen Samstag. Dem Andenken an den denkwürdigen Auftritt von Willy Brandt werde das Ganze keinesfalls gerecht.

"Das ist eine der größten Geschmacklosigkeiten, die ich von einem deutschen Politiker in den letzten Jahren erlebt habe", beschwerte sich auch der ehemalige Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) in der ARD-Talkshow von Moderatorin Caren Miosga. Besonders das nachfolgende Bild mit der Bratwurst trage in Steinbrücks Augen zur "Banalisierung der Politik" und zum wachsenden "Vertrauensverlust" bei. Abschließend stellte er mit einem besonders bissigen Kommentar gar Söders geistige Zurechnungsfähigkeit in Frage: "Da sind irgendwelche Synapsen nicht richtig verdrahtet bei dem Mann."

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Verwendete Quellen:

Welt: "SPD und Grüne empört: 'Synapsen nicht richtig verdrahtet' – Söder wegen Kniefall in Warschau in der Kritik"

t-online: "Nach Warschau-Reise: Roth über Söder: 'absoluter Tiefpunkt'"

Münchener Merkur: "Söder-Geste sorgt für Wut: 'Synapsen nicht richtig verdrahtet'"

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