Am vergangenen Dienstag sprach Boris Becker im Fernsehen über seine Haft – dieses Interview auf SAT.1 hat auch der Star-Anwalt Paul Vogel mitverfolgt.
„Berater haben zu wenig interveniert“
Im Gespräch mit BILD erklärt Vogel, dass er aus den Schilderungen Beckers einige Schwächen in der Verteidigung herauslesen könne – diese seien auch schon während des Prozesses aufgefallen:
Damit hat sich die Vermutung verdichtet, dass die damaligen Berater zu wenig interveniert haben. Fakt ist ohnehin, dass die Strafe um ein Drittel gemildert worden wäre, wenn sich Becker hinsichtlich bestimmter Punkte für schuldig erklärt hätte.
Aber auch die Tatsache, dass seine vermeintlich fehlende Demut im Prozess das Urteil besiegelt hätte. Dabei sei im jetzigen TV-Interview klar erkennen gewesen, dass er wirklich Reue empfand:
Letztlich gewinnt man den Eindruck, dass Boris Becker vor Gericht zwar [ebenfalls] Reue und Einsicht gezeigt hat, dies aber einfach nicht ausreichend angekommen ist.
Auch hier hätten die Berater seinerzeit stärker eingreifen müssen.
Mordversuch dürfte Konsequenzen haben
Auch zu dem versuchten Mord äußert sich der Jurist. Er ist der Ansicht, dass dies noch entsprechende Konsequenzn haben könnte - diesmal allerdings für den Häftling, der den Mord geplant hatte.
Vogel zufolge könnte es also durchaus sein, dass Boris Becker noch einmal in England vor Gericht erscheinen müsse - dann aber als Zeuge, nicht als Beschuldigter.
Jetzt kann die Tennislegende aber erst mal ihre Freiheit genießen. Zusammen mit Lilian denkt Becker sogar schon über Nachwuchs nach, wie er im TV verraten hatte.
Verwendete Quelle:
Bild: Boris Becker spricht im TV über grausamen Plan eines Mithäftlings: Anwalt: "Der Mordversuch könnte Folgen haben"