Die letzte Ruhestättedes Alt-BundeskanzlersDr. Helmut Kohl im idyllischen Adenauerpark von Speyer ist in einem desolaten Zustand. Es ist von Büschen überwuchert, nur ein verblasstes Holzkreuz erinnert an den großen deutschen Staatsmann, der am 16. Juni 2017 starb. Nicht einmal ein Grabstein wurde hier bislang aufgestellt. Für Walter, den ältesten Sohn von Helmut Kohl, steht die Schuldige fest.
In 7 Jahren: Nicht einmal ein Grabstein
„Es ist beschämend, dass Maike es mehr als sieben Jahre nach dem Tod meines Vaters nicht geschafft hat, einen würdigen Grabstein zu errichten. Besucher sehen heute ein zugewuchertes, ungepflegtes Grab mit einem lieblosen Holzkreuz, auf dem der Lack abbröckelt“, stellt Walter Kohl im Gespräch mit BILD klar. Für ihn ist die Witwe des seines Vaters aus zweiter Ehe verantwortlich, Maike Kohl-Richter (60).
Er findet den Zustand der Ruhestätte „empörend“ und bedauert, dass seinem Bruder Peter (59) und ihm dennoch aus rechtlichen Gründen die Hände gebunden seien. Er findet:
Es ist absurd, dass ausgerechnet das Grab eines Mannes, der wesentlich zum Mauerfall und zur europäischen Einigung beigetragen hat, durch die Willkür einer Person so verschandelt wird.
Sohn macht Witwe schwere Vorwürfe
Tatsächlich gibt es keine frischen Blumen, nur ein einfaches Kreuz, dessen Schrift kaum noch zu erkennen ist. Für Besucher bleibt der Name des Verstorbenen hinter einem grünen Metallzaun verborgen – bis sie näher hinschauen und erkennen, dass dies das Grab des Mannes ist, der Deutschland nach 40 Jahren Trennung wiedervereinte.
Auch von der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer (Rheinland-Pfalz), Stefanie Seiler (41, SPD), ist Kohl-Sohn Walter enttäuscht. Sie habe ihm zugesichert, „diesen Schandfleck zu entfernen. Passiert ist bis heute nichts, trotz meiner wiederholten Bitten, ihr Versprechen aus dem März 2022 doch endlich einzulösen“.
Auch die Oberbürgermeisterin ist resigniert
Tatsächlich ist auch Oberbürgermeisterin Seiler resigniert. Trotz mehrfacher Appelle und einem jahrelangen Dialog mit Kohl-Richters Anwalt habe sich nichts verändert. „Bei der Grabgestaltung handelt es sich um eine Privatangelegenheit“, erklärt sie. Dabei hatte es vor zwei Jahren noch so ausgehen, als würde die Witwe endlich aktiv werden. Doch trotz ihrer vermeintlichen Einsicht ist bis heute wenig passiert.
Einzige kleine Lichtblicke: Zumindest wird die kleine Rasenfläche um das Grab herum offensichtlich gemäht. Und die Überwachungskamera, die Maike Kohl-Richter hatte anbringen lassen, wurde am 30. November 2022 von Mitarbeitern der Stadt Speyer entfernt. Die Bank am Grab ist dennoch weiterhin überwuchert.
Wieso tut Maike Kohl-Richter so etwas?
Kohls zweite Ehefrau Maike hatte auch entschieden, dass er nicht neben seiner ersten Frau Hannelore in Ludwigshafen beigesetzt wird. Doch warum der Kanzler der Einheit bis heute keinen würdevollen Grabstein hat, bleibt ein Rätsel. Maike Kohl-Richter war laut „Bild“-Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Auch für CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) steht die vernachlässigte Ruhestätte in scharfem Kontrast zu Helmut Kohls Lebenswerk. Ein Mann, der Deutschland wiedervereinte, verdient mehr als ein überwuchertes Grab ohne Grabstein. Er betont: „Wenn wir als CDU Deutschlands dazu unseren Beitrag leisten können, sind wir dazu selbstverständlich gerne bereit.“
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Verwendete Quellen:
Bild.de: Krimi um das Grab des „Kanzlers der Einheit“: Kohl-Ruhestätte hat bis heute keinen Grabstein
T-online.de: Witwe schuld? Kohls Sohn über Zustand von Altkanzler-Grab empört
