Uli Hoeneß ist zwar offiziell "nur" noch Ehrenpräsident des 1. FC Bayern München – aber auf seine Meinung wird noch immer viel Wert gelegt. Jetzt hat er sich über seinen Club, die EM und Nagelsmann geäußert.
Uli Hoeneß hält Medienspektakel rund um Trainersuche für "unwürdig"
Im Gespräch mit Christopher Meltzer wird der 72-Jährige im Rahmen der FAZ-Kongresses zu allen möglichen Themen rund um den FCB, die EM und seine eigene Position im Verein befragt. Letzteres beantwortet er humorvoll mit:
Die Mär muss aufhören, ohne mich würde beim FC Bayern gar nichts gehen. Das ist nicht ganz richtig.
Dass die Trainersuche seines Vereins in einigen Medien so aufgebauscht werde, gefalle ihm allerdings weniger, erklärt er weiterhin:
Das Pingpongspiel, das von der ein oder anderen Zeitung veranstaltet wird, ist des FC Bayern unwürdig. Und es ist auch nicht so, dass wir gleichzeitig mit drei Leuten verhandelt hätten. Das tun wir nicht. Erst wenn der eine Kandidat absagt, wird mit dem nächsten gesprochen.
Nagelsmanns Absage sei kein Beinbruch für den FCB
Im Zusammenhang mit der Trainerfrage betont Hoeneß, dass man sich für jeden potenziellen Kandidaten Zeit nehme und auch die jeweiligen Entscheidungen respektiere. So sagt er über Xabi Alonso, dass seine Entscheidung zeige, "dass er Charakter hat".
Auch zu Julian Nagelsmann äußert er sich. In einem früheren Gespräch hatte er bereits erklärt, dass es für den FC Bayern zwar schade sei, dass der 36-Jährige sich für die DFB-Elf entschieden hat, aber auch kein Beinbruch:
Ich finde es schade, aber die Welt geht beim FC Bayern deswegen nicht unter. Es war immer so, dass er einer von mehreren Kandidaten war und beide Seiten sich die Möglichkeit eröffnen, ja oder nein zu sagen. Jetzt hat er sich für die deutsche Nationalmannschaft entschieden. Das ist eine Entscheidung, die man respektieren muss.
Dennoch wäre es "eine Katastrophe", wenn der DFB-Trainer bei der EM "scheitert"
Jetzt wird Hoeneß, auch im Hinblick auf die anstehende Heim-EM, noch einmal deutlich. Denn seiner Meinung nach Hänge von dessen Trainergeschick sehr viel ab – nicht nur für Nagelsmanns eigene Zukunft, sondern auch für den deutschen Fußball insgesamt:
Wenn Julian die Initialzündung durch die Siege gegen Frankreich und die Niederlande auf die EM übertragen kann und wenn das durch weitere Erfolge der Vereine im Europapokal begleitet wird, dann kann wieder eine richtige Euphorie um den deutschen Fußball entstehen. [...] Wenn Deutschland bei der EM erfolgreich ist, war es die richtige Entscheidung von Julian [DFB-Trainer zu bleiben], wenn er scheitert, ist es eine Katastrophe.
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Verwendete Quellen:
FAZ: HOENESS BEIM F.A.Z.-KONGRESS: „Wenn auf mich gehört würde, gäbe es die AfD nicht“
BILD: DFB statt Bayern: Hoeneß äußert sich zur Nagelsmann-Absage