Donald Trump (76) verklagt seinen ehemaligen Anwalt Michael Cohen (56) auf 500 Millionen US-Dollar (rund 455 Millionen Euro) Schadensersatz. Der Ex-US-Präsident wirft dem 56-Jährigen in einer Zivilklage vor, er habe seine anwaltlichen Pflichten ihm gegenüber verletzt. Das berichten mehrere US-Medien, wie unter anderem auch der Sender Fox News, übereinstimmend.
Michael Cohen soll "in böswilliger Absicht" gehandelt haben
Trumps Anwaltsteam reichte die Klage am Mittwoch (12. April) beim Bezirksgericht in Florida ein. Darin wird Cohen vorgeworfen, in seinen öffentlichen Äußerungen, Büchern, Podcasts und anderen Medienauftritten falsche Informationen über Trump verbreitet und seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem ehemaligen Präsidenten verletzt zu haben. Er soll gegen eine Vertraulichkeitsvereinbarung verstoßen haben.
In der Klage wird behauptet, Cohen habe "in böswilliger Absicht und zu völlig eigennützigen Zwecken" Lügen über Trump verbreitet. Der Ex-Präsident habe deshalb einen "enormen Imageschaden" erlitten. Das Anwaltsteam erklärte weiter, dass der ehemalige Präsident "keine andere Wahl hat, als den Rechtsweg zu beschreiten".
"Herr Trump nutzt und missbraucht das Justizsystem wieder einmal als eine Form der Belästigung und Einschüchterung gegen Michael Cohen", sagte hingegen Lanny Davis (77), Cohens Anwalt, laut CNN in einer Erklärung. "Herr Cohen wird sich nicht abschrecken lassen und ist zuversichtlich, dass die Klage aufgrund der Fakten und des Gesetzes scheitern wird."
Michael Cohen spielt wichtige Rolle bei Trumps Anklage
Michael Cohen ist Kronzeuge bei der aktuellen Anklage gegen Trump in New York. Dabei geht es unter anderem um eine Schweigegeldzahlung in Höhe von 130.000 US-Dollar, die Cohen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels (44) geleistet haben soll, um möglicherweise im Wahlkampf 2016 Schaden von seinem Boss abzuwenden. Dies hat Cohen bereits gestanden. Er wurde 2018 unter anderem wegen Falschaussagen zu drei Jahren Haft verurteilt. Mehr als zehn Jahre lang arbeitete Cohen für Trump.
Donald Trump ist Anfang April vor einem New Yorker Gericht offiziell angeklagt worden. Ihm wird vorgeworfen, in 34 Fällen Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Dabei geht es auch um die angebliche Schweigegeldzahlung von Trump an Daniels. Nach Verlesung der Anklage durch die New Yorker Staatsanwaltschaft plädierte Trump auf "nicht schuldig". Laut Informationen von CNN soll der nächste Termin für eine persönliche Anhörung für den 4. Dezember angesetzt sein.