Sandra Hüller (45) wurde am vergangenen Samstagabend mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Bei der Verleihung in Berlin, bei der die besten Werke des europäischen Kinos geehrt werden, nahm sie den Preis als beste Darstellerin für ihre Rolle der Sandra Voyter in "Anatomie eines Falls" mit nach Hause. Der Film der französischen Regisseurin Justine Triet (45) war der große Gewinner des Abends und wurde insgesamt mit fünf Auszeichnungen geehrt (Beste/r Film, Regie, Schauspielerin, Drehbuch und Schnitt).
Schweigen für den Frieden
In "Anatomie eines Falls" (im Original: "Anatomie d'une chute", international: "Anatomy of a Fall") gerät die deutsche Autorin Sandra Voyter (Hüller ) in die Ermittlungen zur ungeklärten Todesursache ihres Ehemanns. Der Film wurde bereits im vergangenen Mai bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Auf der Bühne sorgte Hüller, die bereits 2016 bei der Preisverleihung als beste Darstellerin für "Toni Erdmann" ausgezeichnet wurde, für einen besonderen Moment: In ihrer Dankesrede rief sie die Anwesenden am Ende dazu auf, gemeinsam mit ihr für den Frieden in der Welt schweigend innezuhalten.
Zu den weiteren Preisträgern zählt der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen (58), der den Award als bester Darsteller in "Bastarden" (internationaler Titel: "The Promised Land") erhielt und sich per Videobotschaft für den Preis bedankte. Die britische Schauspielerin Vanessa Redgrave (86) erhielt den Preis für ihr Lebenswerk.
Matthijs Wouter Knol (46), Direktor der Europäischen Filmakademie, erklärte in seinem Fazit zur Verleihung: "Was für ein Abend! Es war eine Ehre, all diesen wunderbaren und talentierten europäischen Filmemachern aus allen Bereichen der Branche eine Bühne zu geben, die fesselnde Filme schaffen, unvergessliche Geschichten erzählen und alle Facetten des menschlichen Lebens widerspiegeln. Für uns war es wunderbar, ihre herausragenden Leistungen mit den Europäischen Filmpreisen zu würdigen. Wir freuen uns darauf, alle im nächsten Jahr in Luzern zu sehen!"
Seit 1997 findet die Gala in ungeraden Jahren in Berlin, dem Sitz der Akademie, statt. In geraden Jahren werden die Preise in einer anderen europäischen Stadt verliehen.