Neue Entwicklungen rund um Gérard Depardieu (75): Eine Anzeige wegen sexueller Belästigung gegen den französischen Schauspiel-Star ist abgewiesen worden, wie unter anderem "Variety" und "Le Monde" berichten. Demnach habe die Pariser Staatsanwaltschaft die Schauspielerin Hélène Darras bereits am 29. Dezember 2023 darüber informiert, dass ihre am 10. September letzten Jahres eingereichte Anzeige gegen Depardieu wegen Verjährung nicht weiterverfolgt werde. Darras hatte Depardieu vorgeworfen, sie 2007 am Set des Films "Disco" begrapscht zu haben.
13 Frauen werfen Gérard Depardieu sexuelles Fehlverhalten vor
Die Schauspielerin, die an dem Film "Disco" als Nebendarstellerin beteiligt war, hatte zunächst in einem durch die Darstellerin Charlotte Arnould (29) angestrengten Ermittlungsverfahren ausgesagt, bevor sie sich selbst zur Anzeige entschloss. Die Vorwürfe waren durch einen im Dezember 2023 im französischen Fernsehen ausgestrahlten Dokumentarfilm publik geworden, der unter anderem zeigt, wie Depardieu anzügliche und sexistische Kommentare während einer Drehreise in Nordkorea macht. In Frankreich löste das große Empörung und eine landesweite Debatte aus.
Hélène Darras beschrieb die Ereignisse während der Dreharbeiten zum Film "Disco" in der auf dem Kanal France 2 ausgestrahlten Sendung laut "RTL" folgendermaßen: "Ich habe ein ultraenges Kleid an, er zieht mich an der Taille näher an sich heran, dann lässt er seine Hand über meine Hüften gleiten, auf meinem Hintern." Darras war damals 26 Jahre alt.
Depardieu bestreitet jegliches Fehlverhalten in diesem und anderen Fällen und wurde im Zusammenhang mit keinem der gegen ihn von insgesamt 13 Frauen erhobenen Vorwürfe verurteilt, über die zuerst "Mediapart" im April 2023 berichtete. Die spanische Journalistin Ruth Baza hat zudem in ihrem Heimatland eine offizielle Beschwerde gegen den Schauspieler eingereicht, der zufolge Depardieu sie während eines Interviews im Jahr 1995 angegriffen haben soll.
Öffentliche Unterstützung für Gérard Depardieu
In Frankreich war in den vergangenen Wochen ein regelrechter Kulturkampf um die Vorwürfe gegen die nationale Schauspiel-Ikone entbrannt. So beabsichtige etwa die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak (44), Depardieu die Mitgliedschaft in der Ehrenlegion zu entziehen. Präsident Emmanuel Macron (46) hatte sich hingegen auf die Seite des Darstellers gestellt und die Unschuldsvermutung betont. Malak wurde inzwischen durch Amtsnachfolgerin Rachida Dati (58) ersetzt.