Gérard Depardieu (74) könnte aus der Ehrenlegion ausgeschlossen werden. Die Mitgliedschaft des französischen Schauspielers wird derzeit offenbar überprüft, nachdem mehrere Frauen Vorwürfe wegen sexueller Gewalt gegen ihn erhoben haben. Zudem wurde gerade eine Fernsehdokumentation ausgestrahlt, in der Depardieu Medienberichten zufolge zu sehen ist, wie er anstößige Kommentare über Frauen abgibt.
Die Ehrenlegion ist die ranghöchste Auszeichnung Frankreichs. Depardieu wurde sie 1996 verliehen. Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak (44) sagte den Berichten zufolge dem Sender France 5, sie habe das Komitee, das für die Ehrenlegion zuständig ist, gebeten, ein Disziplinarverfahren einzuleiten, um zu prüfen, ob Depardieus Mitgliedschaft ausgesetzt oder entzogen werden sollte.
Kulturministerin ist "angewidert"
Abdul Malak sagte laut den Berichten, sie sei "angewidert" von den Kommentaren Depardieus, die er demnach während einer Reise nach Nordkorea im Jahr 2018 von sich gab und die Anfang des Monats in einer Doku auf France 2 ausgestrahlt wurden. "Schockierende Kommentare, die Frankreich beschämen", so die Politikerin dazu. Gegen Depardieu gab es in den vergangenen Jahren eine Reihe von Vorwürfen, unter anderem wird er der Vergewaltigung und sexueller Gewalt beschuldigt.
Der Schauspieler hatte zuvor über seinen Anwalt die Vorwürfe "entschieden zurückgewiesen". Auch in einem öffentlichen Brief, der als Gastbeitrag in der französischen Zeitung "Le Figaro" veröffentlicht wurde, beteuert Depardieu vehement seine Unschuld.
Depardieu ist einer der bekanntesten Schauspieler Frankreichs. Er besitzt seit 2013 auch die russische Staatsbürgerschaft. In seiner mehr als 50-jährigen Karriere hat er unzählige Filme gedreht. Zu Depardieus bekanntesten Streifen gehören unter anderem "Cyrano de Bergerac", "Der Graf von Monte Christo" sowie "Asterix & Obelix".