Bevor er mit der Kult-Sitcom "Hör mal wer da hämmert" zum Star wurde, saß Tim Allen tatsächlich im Gefängnis. Diese Anekdote darf in keinem Text über den Schauspieler fehlen, der am 13. Juni seinen 70. Geburtstag feiert. Allen wurde 1978 an einem Flughafen in Michigan mit 650 Gramm Kokain erwischt. Nach zwei Jahren und vier Monaten Haft wurde er auf Bewährung entlassen.
Bereits als Student - er machte 1974 einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Fernsehen - zog Allen in Comedy-Clubs und im Fernsehen erste Aufmerksamkeit auf sich. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis setzte er seine Laufbahn fort. Sein Schauspieldebüt gab er in einem Film mit dem zum Kokain-Skandal passenden Titel "Tropical Snow".
"Hör mal, wer da hämmert": Nackt am Set mit Pamela Anderson?
1991 dann der Durchbruch. Tim Allen ergattert die Hauptrolle in "Hör mal, wer da hämmert". In der Serie, die auf einem seiner Stand-up-Programme basierte, verkörperte er den Moderator der Heimwerker-Show "Tool Time", die er als letztes männliches Refugium verkaufte.
Allen und die Serie gerieten erst kürzlich wieder ins öffentliche Bewusstsein, als Pamela Anderson (55) von ihrer Erfahrung am Set berichtete. Die spätere "Baywatch"-Nixe spielte in den ersten zwei Staffeln eine Nebenrolle als "Tool Girl". In ihrem Buch "Love, Pamela" schrieb sie, dass sich Tim Allen komplett vor ihr entblößt habe. Der Schauspieler habe demnach erklärt, dass es nur fair sei, dass sie ihn unbekleidet sehe. Schließlich habe er sie schon nackt im "Playboy" gesehen.
Tim Allen: Mitte der 90er Jahre auf dem Gipfel seines Ruhms
Mitte der 1990er Jahre war Tim Allen auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Für seinen Sitcom-Hit verdiente er zeitweilig über eine Million Dollar pro Episode und war damit einer der bestverdienenden Seriendarsteller aller Zeiten. Wie er einmal selbst in einem Interview erklärte, war er in einer Woche im Jahr 1994 in der meistgesehenen Serienepisode ("Hör mal, wer da hämmert") und im erfolgreichsten Kinofilm ("Santa Clause - Eine schöne Bescherung") zu sehen. Gleichzeitig führte er die Bestsellerliste an, mit seinem Buch "Wer hat Angst vorm nackten Mann?" (Hatte Pamela Anderson doch recht?).
1995 startete er ein weiteres Erfolgskapitel. Allen lieh der Figur Buzz Lightyear im Animations-Hit "Toy Story" seine Stimme. In dieser Sprecherrolle kehrte er noch mehrfach zurück. Auch sein Part als "Santa Clause" ließ ihn nicht los. Neben zwei weiteren Kinofilmen spielt er den Weihnachtsmann seit 2022 in "Santa Clause: Die Serie".
Auch den Heimwerkerkönig gab Tim Allen immer wieder. In "Tim Allen - Volle Heimwerker-Power", tat er sich 2022 mit seinem "Hör mal..."-Co-Star Richard Karn (66) erneut zusammen. Dieses Mal war es allerdings keine fiktive, sondern eine echte Bastelshow. Privat ist der Komiker übrigens begeisterter Hobbyschrauber, der sogar einmal ein Auto für Cadillac designte.
Absturz nach Alkoholfahrt 1998
Jenseits seiner wiederkehrenden Paraderollen konnte Tim Allen keine größeren Hits mehr landen. Auf eine Alkoholfahrt im Jahr 1998, nach der er in eine Entzugsklinik eincheckte, folgten nur wenige Highlights. Dazu gehörte zum Beispiel die "Star Trek"-Parodie "Galaxy Quest".
Sehr erfolgreich war er allerdings erneut mit einer Sitcom. "Last Man Standing" lief von 2011 bis 2021 und damit länger als "Hör mal, wer da hämmert". Dabei variierte die neue Show nur leicht das Konzept des Vorgängers - nur dass der Held hier Inhaber eines Sportartikelladens war und drei Töchter statt drei Söhne hatte. Tim Allen spielte aber eine ähnliche Rolle wie bei seinem Serienhit: Ein Mann, der die Welt um sich herum immer weniger versteht.