Alle Jahre wieder im Mai gibt sich auf der berühmten Uferpromenade La Croisette in der französischen Kultur- und Badestadt Cannes alles was in der Filmbranche Rang und Namen hat ein Stelldichein.
Die Geschichte der Internationalen Filmfestspiele von Cannes
Zum ersten Mal stattgefunden hat das weltweit berühmte Filmfestival 1946 auf die Initiative des damaligen französischen Bildungs- und Kulturministers Jean Zay und des Innenministers Albert Sarraut hin. Das Filmfestival von Cannes ist ein Schaufenster der internationalen Filmbranche. Verantwortlich für die Leitung der Internationalen Filmfestspiele von Cannes sind nun schon zum sechsten Mal Pierre Lescure als Präsident und Thierry Frémaux als Generaldelegierter für die künstlerischen Aspekte.
Ziel und Zweck des Filmfestivals
Konzipiert wurde das Event, um die Kunst des Kinos weltweit bekannt zu machen, zu ehren und auszuzeichnen, die Entwicklung der Filmindustrie zu fördern und das künstlerische Werk der Filmbranche weltweit zu promovieren. In ihren Anfängen wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes nur eine offizielle Auswahl von Filmen präsentiert (Filme im Wettbewerb und Filme außer Konkurrenz). Doch im Laufe der Jahre wurden immer mehr Kategorien geschaffen, darunter die Quinzaine des Réalisateurs (Vierzehn Tage der Regisseure), der Wettbewerb Cinéfondation für Arbeiten von Filmstudenten, die Semaine de la critique (Kritikwoche) und die Sektion Un certain regard (Ein gewisser Blick) mit für den Hauptwettbewerb zu untypischen Filmen. Ohne das geschäftliche Pendant des Filmfestivals zu vergessen, den Marché du film bzw. Filmmarkt mit 11.800 Teilnehmern aus 108 Ländern und speziell für die Bedürfnisse der Filmbranche kreierten Veranstaltungen.
Die Internationalen Filmfestspiele von Cannes in Fakten und Zahlen:
- Während des Filmfestivals werden im Rahmen der jeweiligen Sektionen mindestens 80 Filme projiziert.
- Die Kosten der Filmfestivals von Cannes belaufen sich auf runde 20 Millionen Euro, einschließlich der Unterbringungskosten der Stars, der anfallenden Personalkosten und der Infrastrukturkosten.
- Die Goldene Palme, die Siegestrophäe mit welcher der beste Langfilm ausgezeichnet wird, kostet um die 20.000 Euro.
- Die Treppe zum Filmpalast hat 24 Stufen und der berühmte rote Teppich ist 60 Meter lang
Die bei der Abschlussfeier des offiziellen Wettbewerbs verliehenen Preise
Der beste Langfilm wird seit 1955 mit der Goldenen Palme prämiert.
Mit dem Großen Preis der Jury wird der originellste Wettbewerbsfilm bzw. der Langfilm mit dem größten Forschergeist ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung wird der zweitbeste Film des Festivals honoriert.
Dann gibt es noch den Preis der besten Darstellerin für die beste schauspielerische Leistung einer Haupt- oder Nebendarstellerin in einem Wettbewerbsfilm,
den Preis des besten Darstellers für die beste schauspielerische Leistung eines Haupt- oder Nebendarstellers,
den Preis für die beste Regie für die beste Leistung eines Regisseurs oder einer Regisseurin in einem Wettbewerbsfilm,
den Preis für das beste Drehbuch eines oder mehrerer Drehbuchautoren,
den Preis der Jury für den auf seiner Originalität und Neuheit von der Jury meistgeschätzten Wettbewerbsfilm (Langfilm),
und die Goldene Palme für den besten Kurzfilm, für den besten ersten Film der offiziellen Auswahl der Wettbewerbe der Regisseure und der Kritiker (Quinzaine des Réalisateurs und Semaine de la critique).
Anlässlich des 25. Jubiläums des französischen Films La Cité de la Peur (Die Stadt der Angst) ist am 16. Mai in der Nähe des Filmpalasts auch ein riesiger Flashmob mit Carioca organisiert wurden.