Erstmals werden geheime Tonbandaufnahmen veröffentlicht, die aus einem Interview stammen, das Alice Schwarzer vor 40 Jahren mit Romy Schneider geführt hat. Und in diesen Aufzeichnungen kommen teils ungeheuerliche Wahrheiten ans Licht - eine davon betreffen ihre Mutter Magda Schneider und Adolf Hitler.
Ein tränenreiches Geständnis
Am 12. Dezember 1976 treffen sich die Sissi-Darstellerin und Alice Schwarzer im Dachgeschoss der Kölner Emma-Redaktion. Knapp sechs Jahre vor dem tragischen Tod der Film-Legende lässt sich diese in einem emotionalen Interview zu gleich mehreren pikanten Geständnissen hinreißen: "Ich geniere mich nicht. Überhaupt nicht. Ich habe keine Angst mehr", erklärt die Film-Ikone.
Dann lässt Romy Schneider die Bombe platzen: "Meine Mutter hatte ein Verhältnis mit Hitler", sagt sie laut stern.de in den Aufnahmen. "Sie war fest davon überzeugt, dass ihre Mutter ein sexuelles Verhältnis mit Hitler hatte", so Alice Schwarzer dazu in der Dokumentation. Zu ihrer Mutter Magda hat Romy immer ein angespanntes Verhältnis - so habe sie ihr beispielsweise nie verziehen, dass sie Hitler auf dem Obersalzberg besucht.
Berufliche Krisen und Angst vor dem Stiefvater
Weiter erzählt Romy, dass nachdem sie mit Alain Delon nach Frankreich geht, die Rollenangebote erstmal ausbleiben, was sie unheimlich frustriert: "Ich war sehr neidisch", verrät sie im Hinblick auf ihren erfolgreicheren Partner. "Ich dachte nur: Was wird aus mir? Das ist auch mein Metier."
Ein weiteres Geständnis betrifft den zweiten Mann ihrer Mutter und ihren Stiefvater, Gastronom Hans Herbert Blatzheim. Romy erzählt, dass er ihr nachstellte, mehrere Male versucht hätte, sie zu vergewaltigen. Sie habe abgewehrt und sich sogar vor ihm auf die Toilette flüchten müssen.
Späte Veröffentlichung der Tonbandaufnahmen
Das Gespräch von Alice Schwarzer mit Romy Schneider endet erst nach Mitternacht, Schneider mahnt die Chefredakteurin der Emma abschließend zur Diskretion: "Wenn du mich hintergehst, Alice, das wäre sehr schlimm." Warum also jetzt doch die späte Veröffentlichung der Aufnahmen?
"Ich habe jahrzehntelang nicht darüber gesprochen, weil ich ihren Willen respektierte", erklärt die 75-Jährige Schwarzer in der Doku. "Doch um ihre Verzweiflung verstehen zu können, ihre Verletztheit, ihre Hypersensibilität, muss man das auch wissen. Und es ist gut, es jetzt zu sagen." Denn: "Ihr innigster Wunsch war es, verstanden zu werden."