Die dramatischen Entwicklungen der Corona-Krise in Deutschland sind alarmierend. Am vergangenen Mittwoch tritt Angela Merkel deswegen vor die Presse und verkündet den Beschluss der Ministerpräsidenten: Der Lockdown soll bis Ende November "befristet" sein. Doch nun soll es noch härter kommen.
Lockdown länger als gedacht
Gestern gibt die Kanzlerin wieder ein Statement ab, in dem sie sich deutlich vorsichtiger gibt als noch wenige Tage zuvor. "Wir werden zumindest politisch alles versuchen, um die Schließungen auf November zu begrenzen", so Merkel. Mit Blick auf die Wintersaison bedeutet das nichts Gutes. "Es wird ein Weihnachten unter Corona-Bedingungen sein, aber es soll kein Weihnachten in Einsamkeit sein". Nun müssten alle Bürger vernünftig sein, damit "wir uns zu Weihnachten mehr Freiheiten erlauben können".
Bislang scheint das allerdings nicht zu funktionieren. Die Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner belaufen sich im Moment auf 128, fast das dreifache der angestrebten 50 Fälle. Nur wenn dieses Ziel erreicht werden kann, werden auch die Maßnahmen wieder gelockert - komplett aufgehoben werden sie natürlich nicht.
Strengere Regeln für mehr Normalität
Egal wie gut wir durch den November kommen, die Feierlichkeiten am Ende des Jahres werden also deutlich kleiner ausfallen als in den Vorjahren. "Dass es die großen, rauschenden Silvesterpartys gibt, glaube ich nicht", mutmaßt Merkel in ihrer emotionalen Rede.
Die frühe Bekanntmachung des Lockdowns rechtfertigt die Kanzlerin damit, einerseits den Unternehmen, andererseits aber auch den Bundesländern selbst Zeit zu geben, um sich auf die Schließungen vorzubereiten.
Das die Zahlen in die Höhe schnellen, wenn der Winter kommt, war vorherzusehen. Schließlich wird das Virus bei kalten Temperaturen "noch aggressiver". Mit den neu verkündeten Regeln wird versucht sicherzustellen, dass in der Weihnachtszeit zumindest ein gewisses Maß an Festlichkeit einkehren kann. Trotzdem betont die Kanzlerin:
Es wird am 1. Dezember nicht die Normalität einkehren, wie wir sie vor Corona kannten.