Immobilien, Reality-TV und Politik: Donald Trump begeistert die US-Wähler als echt amerikanische Unternehmer-Persönlichkeit, die den Traum vom "American Dream" wie kaum ein anderer verkörpert. Ein Blick auf seine Familiengeschichte zeigt jedoch, dass die Wurzeln seines Erfolgs von seinen Eltern gelegt worden sind. Dabei spielt insbesondere sein Vater Fred eine entscheidende Rolle, denn der gab dem republikanischen Präsidentschaftsanwärter gewissermaßen den Lebensweg vor. Auch wenn Sohn Donald lange Zeit eine entscheidende Sache verheimlichte.
Der Patriarch: Frederick Christ Trump Sr.
Frederick Christ "Fred" Trump Sr., der Vater und Gründer der Trump-Dynastie ist laut Geburtsurkunde ein "waschechter" Amerikaner. 1905 wurde er dort im New Yorker Stadtteil Bronx geboren. Tatsache ist allerdings, dass er ein Kind deutscher Einwanderer ist. Seinen Vater Friedrich hatte es 1885 im legendären Klondike-Goldrauschin die USA gezogen – mit erst 16 Jahren.
Und der clevere junge Deutsche, der aus einer armen pfälzischen Winzerfamilie stammte, machte in der neuen Heimat schnell ein Vermögen. 1902 heiratete er seine ehemalige Nachbarstochter Elisabeth Christ. Weil die in New York zunächst unter Heimweh litt, ging es 1904 ins heimische Kallstadt zurück, aber nur, um 1905 endgültig in die USA zu immigrieren. Die bayrische Landesregierung hatte nämlich Friedrichs Gesuch auf Wiedereinbürgerung abgelehnt. Keine vier Monate später kommt Fred, Donald Trumps Vater, in New York zur Welt.
Trumps Vater auf dem Weg zum Millionär
Beim Tod seines Vaters 1918 erbte Fred ein Vermögen von rund 30.000 US-Dollar. Seine Mutter, die das Immobiliengeschäft fortführte, ließ ihn die Highschool abschließen. 1925 wurde das Bauunternehmen Elizabeth Trump & Son gegründet, die Basis für den Erfolg von Donald Trumps Vater. Nach einem kurzen Einbruch während der Weltwirtschaftskrise ging es steil bergauf für den Immobilienunternehmer, der sich auf den Bau von Garagen spezialisiert. Ein geschickter Schachzug zu dieser Zeit der aufkommenden Automobilisierung!
Auch privat gibt es neue Entwicklungen: 1936 heiratete Fred C. die junge Schottin und Fischerstochter Mary Anne MacLeod, die zuvor als Hausmädchen bei den Trumps gearbeitet hatte. 1946 wurde als das vierte von fünf Kindern des Paares Sohn Donald geboren.
Menschlich hochproblematisch?
Nach dem Krieg baute Fred Trump sein Geschäft im großen Stil aus und konzentrierte sich dabei auf den Bau von bezahlbarem Wohnraum in Brooklyn und Queens, New York. Sein Engagement war so erfolgreich, dass er in seiner Karriere mehr als 27.000 Wohnungen errichtete und bis zu seinem Tod im Jahr 1999 ein Vermögen von etwa 300 Millionen Dollar anhäufte. Er hinterließ ein beeindruckendes Erbe – aber auch eine Persönlichkeit, die von seiner Enkelin Mary L. Trump in ihrem Buch Too Much and Never Enough als "hochfunktionaler Soziopath" beschrieben wird.
Mary Trump berichtet darin über die kalte und unnachgiebige Art ihres Großvaters und dessen Einfluss auf die Familie. Donald und sein jüngerer Bruder Robert, die eng mit ihrem Vater zusammenarbeiteten, bestreiten jedoch diese Darstellung und zeichnen ein anderes Bild ihres Vaters.
Die Matriarchin: Mary Anne MacLeod Trump
Im Gegensatz zu Fred, der durch seine Geschäftstätigkeiten ein großes Vermögen aufbaute, widmete sich seine Ehefrau Mary der Erziehung der Kinder und dem sozialen Engagement. Sie war bekannt für ihren traditionellen Lebensstil, brachte jedoch eine internationale Perspektive und einen kulturellen Hintergrund in die Familie ein, die ihre Kinder und Enkel prägten.
Mary Trump engagierte sich insbesondere in wohltätigen Organisationen für Erwachsene mit Behinderungen und unterstützte Menschen mit Zerebralparese. Donald Trump, der in die Fußstapfen seines Vaters trat und als Immobilien-Mogul und mit seinen Fernsehsendern Millionen einnahm, beschrieb seine Mutter später als liebevolle und unterstützende Person, die das Leben außerhalb der Vereinigten Staaten immer im Blick hatte.
Donald Trump und seine deutschen Wurzeln
Donald Trump selbst hat oft über den Einfluss seines Vaters auf seine Karriere gesprochen: "Wenn ich jemals mehr sein wollte als nur Fred Trumps Sohn, musste ich letztendlich meine eigenen Erfolge erzielen." Dieser Antrieb prägte Donalds Charakter und seine Lebensentscheidungen, aber auch seine Mutter Mary spielte eine wichtige Rolle und vermittelte ihm Werte wie Wohltätigkeit und Familienzusammenhalt.
Interessanterweise leugnete Donald Trump, der im Wahlkampf wiederholt die Gruppe der US-Einwanderer scharf attackiert, lange Zeit seine deutschen Wurzeln. Tatsächlich machte er sogar mehrfach falsche Angaben zur Herkunft seiner Vorfahren. So hieß es in seiner Ende der 80er erschienenen Autobiografie, sein Vater stamme aus Karlstad in Schweden – eine Äußerung, die sein Vater tatsächlich während der Zeit des Zweiten Weltkriegs selbst verbreitet hatte. Später brüstete er sich sogar mit seiner deutschen Abstammung. Er behauptete sogar, er sei 1999 Großmarschall bei der German-American Steuben Parade gewesen. Fest steht: Fred Trump hat seinen Kindern seine Muttersprache nicht beibringen lassen.
Das Vermächtnis von Donald Trumps Eltern
Fred und Mary Trump hinterließen nicht nur finanziellen Wohlstand, sondern auch einen tiefen Einfluss auf die Familienkultur. Die Trump-Geschwister gingen unterschiedliche Wege: Donalds Schwester Maryanne war Bundesrichterin, sein Bruder Robert arbeitete eng mit ihm im Trump-Konzern zusammen, während sein anderer Bruder, Fred Jr., tragisch früh verstarb.
Mit ihrem Leben und ihren Entscheidungen prägten Fred und Mary Trump nicht nur ihre Kinder, sondern auch die amerikanische Gesellschaft – und formten so eine Familie, die in der Öffentlichkeit steht und die in den letzten Jahrzehnten immer wieder im Zentrum politischer und sozialer Debatten in den USA war. Dies umso mehr angesichts der erneuten Präsidentschaftskandidatur von Ex-Präsident und Multimillionär Donald Trump.
Wer führt Donald Trumps Erbe fort?
Im Hinblick auf die Fortführung des Trump-Unternehmens hat sich insbesondere Donald Trump Jr. als wahrscheinlicher Nachfolger seines Vaters positioniert. Der älteste Sohn von Donald Trump trat nach dem College in die Fußstapfen seines Vaters und engagierte sich seit 2001 als Executive Vice President in der Trump Organization. Seitdem ist er dort als zentrale Führungskraft tätig und übernahm während der Präsidentschaft seines Vaters gemeinsam mit seinem Bruder Eric die Geschäftsführung.
Auch wenn es immer wieder Spekulationen über eine mögliche politische Zukunft von Donald Trump Jr. gibt, konzentriert er sich bislang auf die Führung des Familien-Konzerns. Mit Halbschwester Ivanka, die sich zunehmend aus dem Geschäft zurückzieht, und Eric, der ebenfalls in das Unternehmen eingebunden ist, aber nicht so stark im Rampenlicht steht wie sein Bruder, gilt Donald Jr. als wahrscheinlichster Nachfolger von Donald Trump. Nicht nur für den Fall, dass er bei einer Wiederwahl seines Vaters erneut das Immobilienimperium führen muss.
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Verwendete Quellen:
People.com: Donald Trump’s Family Tree: All About His Parents, Siblings, Wives and Children
Edition.cnn.com: Donald Trump’s immigrant wives