Arme betrogene Ehefrau oder durchtriebene Komplizin? Diese Frage scheint sich in Bezug auf Donald Trumps Sex-Eskapaden grade immer häufiger zu stellen, wenn es darum geht, welche Rolle seine Frau Melania in dem ganzen Drama spielt.
Nach Stormy Daniels: Michael Cohen wurde in den Zeugenstand gerufen
Im Prozess um Trumps Sex-Eskapaden und die mutmaßlich illegal falsch ausgewiesenen Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels werden gerade nach und nach alle Zeug:innen vernommen.
Die Pornodarstellerin hat ihre Aussage bereits in allen Details abgelegt. Dabei kam der Ex-Präsident eher schlecht weg, obgleich Daniels' Aussagen aufgrund der Wortwahl und Detailfülle fast zu einem Eklat geführt hätten.
Jetzt hat auch die Befragung von Trumps ehemaligem Anwalt, Michael Cohen, begonnen. Und die scheint es für den Republikaner nicht gerade besser zu machen.
"Wahlkampf wichtiger als Ehe": Cohen lässt kein gutes Haar an Trump
Denn der heute 57-Jährige, früher einer von Trumps engsten Vertrauten, schilderte ebenfalls recht detailreich, was sich rund um den möglichen Wahlkampfskandal zwischen den beiden Männern zugetragen habe.
So sei der Politiker auf ihn zugekommen mit der Bitte, sich um das Problem mit Stormy Daniels [die 2016 bereits mit der Geschichte an die Öffentlichkeit gehen wollte; Anm.d.Red.] zu kümmern. Dabei sei es ihm aber nicht etwa darum gegangen, seine Ehe mit Melania zu schützen – sondern darum, einen Wahlkampfrückschlag durch schlechte Presse zu verhindern:
Er hat nicht an Melania gedacht. Es ging nur um den Wahlkampf. Er sagte: 'Das ist ein Desaster. Das ist eine totale Katastrophe. Frauen werden mich hassen. Das ist wirklich eine Katastrophe. Frauen werden mich hassen. Die Typen werden das cool finden, aber das ist eine Katastrophe für den Wahlkampf.'
Opfer oder Komplizin: Aussagen zu Melania lassen Gerichtssaal aufhorchen
Doch nicht nur das vermeintlich fehlende Interesse an der eigenen Ehe soll die Anwält:innen und Geschworenen im Saal während Cohens Aussagen über Trump überrascht haben.
Denn in seinen weiteren Ausführungen schien Cohen sogar anzudeuten, dass Melania bereitwillig mitgeholfen habe, Donalds Eskapaden zu decken – und sich demnach quasi als Komplizin bei der mutmaßlichen Wahlkampfbeeinflussung angeboten haben.
Melania soll Donald Trumps Eskapaden gedeckt und bei der Wahlbeeinflussung geholfen haben
Als Trump den "Du musst sie an der M*schi packen"-Skandal in den Griff bekommen musste, soll seine Frau die zündende Idee dafür geliefert haben, wie man die Sache "wieder unter Kontrolle bringen" könne. Trump sei mit der Idee zu Michael Cohen gegangen und habe ihm erklärt, dass er das ganze als typisches "Männer unter sich"-Geschwätz verkaufen solle:
Er sagte, dass Melania sich das ausdachte und erklärte, man solle es nutzen, um Kontrolle über die Geschichte zu bekommen.
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Verwendete Quellen:
FAZ: COHEN-AUSSAGE IM STRAFPROZESS: Der Mann, der weiß, wo Trumps Leichen begraben sind
Berliner Tagesspiegel: Kronzeuge Cohen im Schweigegeldprozess: Trumps früherer „Ausputzer“ belastet seinen Ex-Chef schwer