Ein überraschender Besuch: Am Montag, den 2. Dezember, kündigte Donald Trump, der am 5. November zum Präsidenten der Vereinigten Staaten wiedergewählt worden ist, seinen Besuch in Paris an. Die Nachricht, die über sein soziales Netzwerk Truth Social bekannt wurde, kam für viele überraschend. Donald Trump bestätigte, dass er am Samstag, den 7. Dezember, in die französische Hauptstadt reisen werde, um an der mit Spannung erwarteten Wiedereröffnung der Notre-Dame teilzunehmen. Die Kathedrale, die am 15. April 2019 durch einen spektakulären Brand teilweise zerstört wurde, ist nun vollständig restauriert und bereit, in neuem Glanz zu erstrahlen. Dieses symbolträchtige Bauwerk, das jedes Jahr von Millionen von Tourist:innen besucht wird, ist ein Symbol für Geschichte, Kunst und Glauben zugleich.
Eine historische Wiedereröffnung
Trump wird bei diesem historischen Ereignis von fünfzig weiteren Staatsoberhäuptern und Politiker:innen umgeben sein, ein starkes Zeichen für die internationale Anerkennung der kulturellen Bedeutung von Notre-Dame. In einer auf Truth Social veröffentlichten Erklärung brachte der wiedergewählte Präsident seine Begeisterung zum Ausdruck: "Ich habe die Ehre anzukündigen, dass ich am Samstag nach Paris, Frankreich, reisen werde, um der Wiedereröffnung der wunderschönen und geschichtsträchtigen Kathedrale Notre-Dame beizuwohnen, die vollständig restauriert wurde".
Diese Reise markiert auch einen Schlüsselmoment für Donald Trump: seine allererste offizielle Auslandsreise seit seinem Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen. Die Medienaufmerksamkeit dürfte sich daher doppelt auf seine Person richten und sowohl seine politische Rolle als auch seine Faszination für die europäische Architektur vermischen.
Zur Erinnerung: Bei der Brandkatastrophe 2019 hatte Trump für Aufsehen gesorgt, als er eine zumindest atypische Idee vorschlug: "Wasserbomber-Flugzeuge zu schicken", um die Flammen zu löschen. Ein Vorschlag, der unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen hatte, in denen sich Spott und Fragen mischten. Diesmal ist sein Post viel maß- und respektvoller.
Er lobte sogar den französischen Präsidenten Emmanuel Macron für die Anstrengungen, die er bei der Restaurierung des Monuments unternommen hatte. "Präsident Emmanuel Macron hat eine bemerkenswerte Arbeit geleistet, indem er dafür gesorgt hat, dass Notre-Dame so restauriert wird, dass sie ihren ganzen Ruhm und sogar noch mehr zurückerhält", schrieb er. Diese Anerkennung für das französische Staatsoberhaupt könnte auch dazu dienen, gewisse Spannungen zwischen den beiden Nationen abzubauen.
Eine erfolgreiche Strategie, um zu verführen
Dass Donald Trump heute für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Vereinigten Staaten steht, ist kein Zufall. Einer der Schlüssel zu seinem Sieg ist wohl sein 18-jähriger Sohn Barron Trump, der eine zentrale Rolle im Präsidentschaftswahlkampf gespielt hat. Der junge Mann soll seinen Vater dazu angestiftet haben, eine oft vergessene Zielgruppe anzusprechen: junge Wähler:innen, insbesondere aus der "Manosphere", einer konservativen und Trump-freundlichen Online-Gemeinschaft. Barron hielt sich zwar in der Öffentlichkeit zurück, nutzte aber seinen Einfluss bei diesem Publikum, um die Kommunikationsstrategie seines Vaters zu lenken.
Laut der Zeitung L'Opinion ermutigte Barron seinen Vater, an einem Interview mit Adin Ross teilzunehmen, einem Streamer, der bei jungen Männern sehr beliebt ist. Dadurch wurde eine jüngere Anhängerschaft mobilisiert und Trumps Wählerschaft, die früher überwiegend aus Senioren und traditionellen Konservativen bestand, diversifiziert. Für Barrons besten Freund Bo Loudon hat sich diese Strategie als clever erwiesen: "Es geht darum, ein Publikum zu erreichen, das Trump mag, aber einfach nicht beachtet wird". Dieser Schachzug scheint sich ausgezahlt zu haben, katapultierte Trump zu einem klaren Sieg und bestätigte die entscheidende Rolle seines Sohnes in der Kampagne.
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Verwendete Quellen:
Truth Social
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Aus dem Französischen übersetzt von Ohmymag Frankreich