Als Polizist muss man vor allem fit und gesund sein. Das gilt meist auch für Schauspieler, die in ihre Rollen schlüpfen. Einer von ihnen ist Andreas Kiendl, der in der SOKO Wien den Klaus Lechner verkörpert. Er selbst gerät aber nicht nur am Set in brenzlige Situationen. Im Interview mit Schöne Woche erzählt er, wie er in jungen Jahren dem Tod von der Schippe gesprungen ist und seinen Traum von der Schauspielerei fast aufgeben musste.
Pflegefall nach Arbeitsunfall
Mit 21 hatte ich einen schweren Arbeitsunfall. Ich war dabei, mir mein Haus in der Steiermark herzurichten und werkelte an der Außenfassade herum. Plötzlich verlor ich das Gleichgewicht und stürzte zusammen mit dem Baugerüst sechs Meter in die Tiefe und krachte mit voller Wucht auf Gittersteine.
Dass er überlebt hat, grenzt an ein Wunder. Selbst der herbeigerufene Notarzt konnte es kaum glauben. Mit mehr als 50 Knochenbrüchen ist Kiendl ins Krankenhaus eingeliefert worden und hat sich zahlreichen Operationen sowie Korrekturoperationen unterziehen müssen. Von heute auf morgen ist er vom angehenden Schauspieler zum Pflegefall geworden.
Seine Mutter steht ihm zur Seite
In dieser schwierigen Zeit ist es vor allem eine Person, die an seiner Seite ist und ihm Kraft gibt: seine Mutter. Da Kiendl mit zwei eingegipsten Armen nicht mehr für sich selbst sorgen konnte, hilft sie ihm bei ganz alltäglichen Dingen.
Meine Mutter hat sich rührend um mich gekümmert. Dafür bin ich ihr unendlich dankbar. Sie musste mich füttern. Auch die Toilettengänge stellten eine enorme Herausforderung dar.
Bis heute darf der Schauspieler seine Arme und Hände nicht extrem belasten, ist ansonsten aber wieder ganz gesund. Ein Wunder, wenn man sich die Prognose der Ärzte damals anhört: "Sie prophezeiten mir damals, dass ich mit 30 Jahren vollkommen versteifte Hände haben würde. Aber ich bin jetzt 46 und meine Hände sind in Ordnung. Ich habe also echt Glück im Unglück gehabt."