Wer ein besonders talentierter Fußballer ist, muss sich um Geld wohl keine Sorgen machen. Toni Kroos zum Beispiel soll dank des Sports mehrere Millionen Euro verdient haben. In anderen Sportarten ist man aber anscheinend nicht ganz so großzügig.
Andere Sportarten scheinen sich mehr zu lohnen
Sander Eitrem ist mit 23 Jahren noch recht jung, hat in seiner Sportart allerdings schon Großes erreicht. Der Norweger gewinnt vor Kurzem im Mehrkampf die EM im Eisschnelllauf, lässt dabei seinen Landsmann Peder Kongshaug hinter sich, wie die International Skating Union (ISU) berichtet. Ein Leben in Saus und Braus wird er trotzdem nicht führen können.
Wie T-Online berichtet, sollen sich die Preisgelder "von EM und Weltcup in der laufenden Saison" auf nur rund 13.000 belaufen. Zum Vergleich: Wer das Finale in Wimbledon für sich im letzten Jahr entscheiden konnte, durfte laut DZN ca. 3,2 Millionen Euro mit nach Hause nehmen (hier gibt es keinen Unterschied zwischen Damen- und Herrentennis). Hätte die deutsche Fußballmannschaft die EM im letzten Jahr gewonnen, hätte der DFB den Spielern 400.000 Euro ausgezahlt, so Sky. Zahlen, von denen Eisschnelläufer:innen nur träumen können.
Viele Sportler:innen können von ihrem Sport nicht leben
Eitrems finanzielle Lage scheint durchaus angespannt zu sein. In einem Interview mit dem Sender NRK berichtet er sogar davon, Taschengeld von seinen Eltern zu erhalten, wie T-Online berichtet. Sein pragmatischer Kommentar dazu: "Man nimmt, was man kriegen kann".
Eine Analyse des Bundesinstituts für Sportwissenschaft aus dem Jahr 2010 zeigt, dass Eitrem mit seinem Problem wohl nicht alleine ist. In dem Bericht heißt es zum Beispiel:
So beläuft sich das durchschnittliche monatliche Brutto-Einkommen der befragten Athleten auf 1.919 €. Unter Berücksichtigung des vorhandenen Zeitaufwandes und des Einkommens ergibt sich für die Spitzensportler ein durchschnittlicher Brutto-Stundenlohn von 7,38 €. [...]. Das durchschnittliche monatliche Einkommen, von dem die Athleten leben müssen, liegt bei 626 €. Offensichtlich arbeiten viele Spitzensportler neben dem Leistungssport, um ihr Einkommen aufzubessern. Dabei sehen 35,4 % der Athleten ihre finanzielle Zukunft als nicht abgesichert an.
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Verwendete Quellen:
ISU: History in Heerenveen as Eitrem wins Norway’s first Allround title in 34 years
T-Online: "Man nimmt, was man kriegen kann"Europameister braucht Taschengeld seiner Eltern
DAZN: Wimbledon Preisgeld 2024: So viel bekommen die Gewinner des Turniers
Sky: DFB-Spieler bekommen 400.000 Euro EM-Prämie bei Titel
Bundesinstitut für Sportwissenschaft: Sportökonomische Analyse der Lebenssituation von Spitzensportlern in Deutschland