Ein seltenes Ereignis für das französische Präsidentenpaar: Es hat beschlossen, gerichtlich gegen einen Fotografen vorzugehen. Der Grund? Eine vor dem Elysée-Palast organisierte Fotoausstellung mit gestohlenen Urlaubsfotos verschiedener Präsidenten Frankreichs, darunter auch einige von Emmanuel Macron.
Emmanuel Macron auf einem Jetski und François Hollande ohne Hemd
Auf Initiative von Thibaud Daliphard, der von Beruf Paparazzi ist, fand die Veranstaltung ab dem 8. September vierzehn Tage lang in einer Kunstgalerie in der Rue Faubourg Saint-Honoré neben dem Élysée-Palast statt.
Ziel der Ausstellung war es, der breiten Öffentlichkeit Fotos der französischen Präsidentenin voller Entspannung während ihres Urlaubs zu zeigen. So wurden Aufnahmen von Emmanuel Macron auf seinem Jetski neben François Hollande und Jacques Chirac gezeigt, die beide mit nacktem Oberkörper am Strand liegen, oder auch Nicolas Sarkozy und Carla Bruni, die seltene Momente der Ruhe am Meer genießen.
Emmanuel und Brigitte Macron reichen Klage ein
Es ist nicht das erste Mal, dass das Präsidentenehepaar mit diesem Fotografen konfrontiert wird. Bereits im Sommer 2017 hatten sie eine Anzeige gegen ihn wegen Belästigung und versuchter Verletzung der Privatsphäre erstattet, die sie schließlich zurückzogen.
Dieser bricht damals in ihre Wohnung in Marseille ein, wo sie einige Tage ihren Urlaub verbrachten, um ohne ihr Wissen Fotos von ihnen zu machen. Die Ausstellung bringt das Fass jedoch zum Überlaufen: Um ihre Privatsphäre zu schützen, reichen Emmanuel und Brigitte Macron eine Beschwerde ein, wie Europe 1 berichtet.
Die Pariser Staatsanwaltschaft beschließt, ein Ermittlungsverfahren wegen Verletzung der Privatsphäre einzuleiten, in dessen Verlauf der Organisator der Ausstellung zweieinhalb Stunden lang von der Polizei verhört wurde. Thibaud Daliphard wurde von den Ermittlern vorgeladen, um eine Erklärung abzugeben.