Kurz nachdem JD Vance als designierter Vize-Präsident im Fall des Wahlgewinns der Republikaner – und damit Donald Trumps – vorgestellt wurde, sorgt seine Vergangenheit für Aufsehen. Denn jetzt veröffentlichte E-Mails zeigen, dass Vance früher alles andere als ein Trump-Anhänger war.
Ehemaliger Kommilitone packt über JD Vance aus
Sofia Nelson, eine Trans-Person und ehemaliger Kommilitone von JD Vance, dürfte wohl bestenfalls verwundert sein über die Verkündung der Republikaner – wenn nicht gar bestürzt. Denn wie der eistige "Kumpel" des Politikers anhand alter E-Mails zeigt, war Vance nicht immer Pro-Trump. Im Gegenteil.
Das schreibt die Daily Mail unter Berufung auf den – und auszugsweisem Abdruck vom – Mailverkehr zwischen Nelson und Vance, der über Jahre anhielt. Daraus geht hervor: Bei der Wahl 2016, als Trump gegen Clinton antrat, war der mögliche nächste Vize-Präsident der USA noch ein waschechter Trump-Gegner.
"Moralisch verwerflich": Vor acht Jahren war Vance noch ein Trump Gegner
Anhand der Mails, die Nelson der Zeitung zukommen ließ, wird deutlich: Vance war noch 2016 alles andere als begeistert von Trumps Wahlprogramm. Vor allem in Bezug auf die Themen Einwanderung und Ausländer. So antwortete er etwa auf eine besorgte Mail seines Kommilitonen:
Ich bin natürlich empört über Trumps Rhetorik und mache mir vor allem Sorgen darüber, wie willkommen sich muslimische Bürger in ihrem eigenen Land fühlen. Aber ich glaube auch, dass die Leute schon immer verrückten Scheiß geglaubt haben. Und es hat schon immer Demagogen gegeben, die bereit waren, die Leute auszunutzen, die verrückten Scheiß glauben.
In einer späteren Mail betonte er, dass er froh sei, nicht in einem "swing state" zu leben [also in einem der Staaten, in den eine einzelne Stimme den Wahlausgang maßgeblich beeinflussen kann; Anm.d.Red.], denn "ich weiß, dass ich Trump niemals unterstützen könnte, wenn es wirklich darauf ankäme." Denn seiner Meinung nach sei Trump "moralisch verwerflich" und ein böser Mensch.
"Ansichten haben sich geändert": Jetzt unterstützt er Trump sogar als designierter Vize
Nelson und Vance seien lange Freunde gewesen, betont Ersterer. Zerstritten hätten sie sich erst 2021, als Vance ein Verbot der geschlechtsangleichenden Betreuung von Minderjährigenunterstützte. Gegenüber Daily Mail lässt Nelson anklingen, dass Vance' Wandel auch Opportunismus sein könnte:
Er war sehr erfolgreich und wurde sehr reich, indem er ein Anhänger der Never Trump-Bewegung war, der der liberalen Elite die weiße Arbeiterklasse erklärte. Jetzt häuft er noch mehr Macht an, indem er das genaue Gegenteil zum Ausdruck bringt.
Darauf reagiert der mögliche nächste Vize-Präsident über einen Sprecher in der Times und betont, dass sich seine Ansichten aus verschiedenen Gründen geändert hätten – und er keinen Groll gegen Sofia Nelson hege:
Senator Vance schätzt seine Freundschaften mit Personen aus dem gesamten politischen Spektrum. [...] Er hat offen darüber gesprochen, dass sich einige seiner Ansichten von vor zehn Jahren geändert haben, nachdem er Vater geworden ist und eine Familie gegründet hat, und er hat ausführlich erklärt, warum er seine Meinung über Präsident Trump geändert hat. [...] Trotz ihrer Meinungsverschiedenheiten [wünscht] Senator Vance Sofia Nelson nur das Allerbeste.
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Verwendete Quelle:
Daily Mail: JD Vance's transgender classmate leaks trove of private emails and text messages with former 'buddy' - including GOP VP pick's bombshell remarks about Trump
