Die politische Landschaft der USA ist geprägt von einem bemerkenswerten Geschlechtergefälle, das sich insbesondere in den Wahlen bemerkbar macht. In jüngster Zeit zeigt sich, dass Frauen und Männer tendenziell unterschiedliche politische Präferenzen haben. Das weiß offenbar auch Kamala Harris.
Kamala Harris tritt in Fettnäpfchen
Während eines Auftritts in einer Bar in Michigan hat die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten anscheinend unbeabsichtigt eines ihrer wesentlichen Probleme im US-Wahlkampf preisgegeben. Am Tresen sitzend, äußert Harris, umgeben von Kamerateams und Journalist:innen, gegenüber der demokratischen Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, laut Bild diese Bemerkung:
Die Sache ist: Wir müssen bei den Männern Boden gut machen.
Nur wenige Augenblicke später wird Harris bewusst, was sie gerade öffentlich von sich gegeben hat. Sie versucht laut Bild, die Äußerung mit einem Lächeln abzutun: "Oh, wir haben Mikrofone hier, die alles aufnehmen. Das habe ich nicht realisiert." Tatsache ist, dass Kamala Harris tatsächlich Schwierigkeiten hat, bei männlichen Wählern zu überzeugen.
In den Umfragen unter Männern schneidet sie laut Bild deutlich schlechter ab als Trump. Gemäß eines Berichts der New York Times würden sich lediglich 41 Prozent für die Vizepräsidentin entscheiden, während Donald Trump auf 55 Prozent kommt. Inwieweit die Unterstützung durch Frau Melania eine Rolle spielt, ist unklar.
Bei den Frauen hingegen sieht die Lage anders aus. Hier führt Harris klar mit 54 Prozent, während Trump nur 42 Prozent erreicht, so Bild weiter.
In den US-Wahlen zeigt sich laut Neue Zürcher Zeitung (NZZ) eine ausgeprägte Geschlechtertrennung: Frauen neigen überwiegend zu den Demokraten, während Männer sich eher für die Republikaner entscheiden.
Der Ausgang der Wahl bleibt vom jetzigen Standpunkt aus gesehen völlig ungewiss. Was jedoch klar ist: Es handelt sich um eine Wahl, bei der die Mehrheit der Männer für Donald Trump stimmen wird, während die Frauen mehrheitlich Kamala Harris ihre Stimme geben, so NZZ weiter.
Gender-Gap nichts Neues in den USA
Der Gender-Gap im Wahlverhalten in den USA ist kein neuartiges Phänomen, sondern lässt sich seit den 1980er-Jahren nachvollziehen. Der Beginn dieser Entwicklung wird auf Ronald Reagans konservative Politik zurückgeführt, so NZZ.
Im Zuge dieses Strategiewechsels bewegen sich die Republikaner weiter nach rechts. Reagan positioniert sich als Präsidentschaftskandidat unter anderem als Abtreibungsgegner, was viele Frauen dazu bringt, sich den Demokraten zuzuwenden.
Das Auseinanderdriften erreicht seinen Höhepunkt im Jahr 2000: Zu diesem Zeitpunkt wählen laut NZZ 53 Prozent der Männer George W. Bush, während er lediglich 43 Prozent der Stimmen von Frauen erhält. Deutlich mehr als die Hälfte der Wählerinnen favorisiert den demokratischen Kandidaten Al Gore.
Auch interessant:
» Kamala Harris: Hat die US-Vizepräsidentin eine psychische Erkrankung?
» McDonald's kann aus bestimmtem Grund nicht bestätigen, ob Kamala Harris dort jemals gearbeitet hat
» Rätselhafte Aussage von Trump sorgt für Aufruhr: "Unser kleines Geheimnis hat eine große Wirkung"
Verwendete Quellen:
Bild: Harris gibt aus Versehen ihr Männer-Problem zu
NZZ: Der kleine Unterschied: eine Datenanalyse zum Gender-Gap in den USA
New York Post: Kamala Harris caught on hot mic with Gretchen Whitmer admitting her campaign needs help appealing to male voters: ‘Just told all the family secrets. S–t’