TW - Erwähnung von sexuellen Übergriffen
2017 gab der Schauspieler Anthony Rapp, bekannt durch "Star Trek: Discovery" und als Broadway-Star, ein Interview mit Buzzfeed News, in dem er behauptete, Kevin Spacey habe ihm "sexuelle Avancen" gemacht.
Dem veröffentlichten Artikel zufolge war Spacey 26 und Rapp 14 Jahre alt. Sie arbeiteten beide an einer Broadway-Show. Der "Star-Trek"-Darsteller erklärte dann, dass er sich auf einer Party in Spaceys Wohnung gelangweilt habe und ins Schlafzimmer gegangen sei. Minuten später stand der ältere Schauspieler in der Tür, angeblich "betrunken". Rapp erklärte weiter:
Er hob mich auf, wie ein Bräutigam die Braut über die Schwelle hebt. [...] Und dann hat er sich auf mich gelegt. Er hat versucht, mich zu verführen, [...] Ich war mir bewusst, dass er versucht hat, mit mir Sex zu haben.
In demselben Buzzfeed-Interview erklärt Rapp, dass die Situation nicht weiter eskaliert ist. Zum Zeitpunkt des Artikels und der Anschuldigungen war die #MeToo-Bewegung in voller Blüte und der Filmmogul Harvey Weinstein wurde zu Fall gebracht.
Die von Rapp erhobenen Vorwürfe lösten ein langes Gerichtsverfahren gegen Kevin Spacey aus, da sich immer mehr Personen meldeten. Spacey wurde jedoch 2022 wegen Körperverletzung gegen Rapp für "nicht haftbar" befunden. Im Juli 2023 wurde der Schauspieler im Vereinigten Königreich "in allen Anklagepunkten im Zusammenhang mit dem sexuellen Übergriff auf vier Männer für nicht schuldig befunden".
Kevin Spacey bricht sein Schweigen
Seit diesen Urteilen hat Kevin Spacey ein Comeback in der Öffentlichkeit gefeiert. Today berichtet, dass der Schauspieler im März 2024 in einem neuen Film auftreten wird - sein erstes Projekt, seit er 2017 aus Ridley Scotts "Alles Geld der Welt" entfernt wurde.
Später im Jahr begann Spacey, Interviews zu geben, vor allem mit Dan Wootton, The Telegraph und jetzt Piers Morgan. In diesen Interviews erzählt der Schauspieler seine Sicht der Dinge und versucht, einen Schlussstrich zu ziehen.
In dem Interview mit Piers Morgan sprach Spacey viele verschiedene Themen an, von der Beziehung zu seinen Eltern über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe bis hin zu Jeffrey Epstein und sogar King Charles.
Kevin Spaceys emotionales Interview
Über das Interview, das am 11. Juni ausgestrahlt wurde, wurde sofort berichtet und es wurde seziert. Was der Schauspieler enthüllt, ist zwar interessant, aber am auffälligsten ist das hohe Maß an intensiven Emotionen, das er schildert.
Gegen Ende des Interviews, als Piers Morgan den Schauspieler fragt, wo er derzeit wohnt, bricht der Mann zusammen. Er verrät, dass sein Haus in Baltimore gerade versteigert wird. Er fügt hinzu:
Ich muss zurück nach Baltimore und alle meine Sachen in ein Lager bringen. [...] Ich bin mir nicht ganz sicher, wo ich jetzt wohnen werde.
Er verrät auch, dass er seit dem Bekanntwerden der ersten Vorwürfe "ein paar Mal" kurz davor war, Konkurs anzumelden. Piers Morgan fragte ihn dann, wie viel Geld er derzeit hat.
Spacey gab die folgende Antwort:
Nichts.
Der Grund dafür sind die hohen Anwaltskosten, die nach Spaceys eigenen Angaben "viele Millionen" betragen.
Kevin Spacey über Prinz Andrew
Im Laufe des Interviews, das etwa eine Stunde und acht Minuten dauert, kommt das Gespräch auf einen anderen Skandal: Prinz Andrews Verbindung zu Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell.
Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass ein Bild von Kevin Spacey und Ghislaine Maxwell aufgenommen und veröffentlicht wurde, das sie im Thronsaal des Buckingham Palace zeigt. Laut The Telegraph, der 2020 exklusiv über das Bild berichtete, wurde es während einer vom Herzog von York organisierten Palastführung im Jahr 2002 aufgenommen.
Bevor Piers Morgan den Schauspieler zu dem Bild befragte, erklärte er ihm, dass es eine Theorie gebe, die besage, dass Spacey derjenige gewesen sei, der Maxwell eingeladen habe. Auf der Suche nach Klarheit fragte Morgan:
Nur um das klarzustellen: Wer hat wen eingeladen?
Als Antwort gibt Spacey eine lange Erklärung ab. Er sagt, dass er damals zur Party von Präsident Bill Clinton gehörte, nachdem sie eine achttägige Reise nach Afrika unternommen hatten, um auf AIDS aufmerksam zu machen. Er fährt fort, dass er zu einer Gruppe von 18 weiteren Personen gehörte und in den Thronsaal geführt wurde. Er erklärt, dass er sich hinsetzte und dass "ein Haufen Leute hereinkam und sich neben [ihn] setzte und ein Haufen Fotos gemacht wurden".
Nach Angaben des Schauspielers war dies das erste und letzte Mal, dass er Prinz Andrew getroffen hat. Er räumt auch mit den Berichten auf, wonach Prinz Andrew ihn gebeten habe, zu bezeugen, dass Maxwell 2002 sein Gast gewesen sei und nicht der des Herzogs.
Kevin Spacey über König Charles
Piers Morgan nutzt den Aspekt der königlichen Familie, um das Gespräch auf König Charles zu lenken, der, wie er sagt, Spacey "sehr unterstützt" hat. Der Schauspieler quittiert dies mit einem einfachen "Das stimmt".
Das Gespräch nimmt dann eine unangenehme Wendung, als Morgan darauf drängt, zu erfahren, ob der Monarch mit dem Schauspieler in Kontakt stand, als sein Skandal bekannt wurde. Zunächst sagt Spacey "nein". Morgan gibt sich damit jedoch nicht zufrieden und hakt nach:
Aber durch andere Menschen?
Darauf gibt Spacey nur eine vage Antwort:
Das mag sein.
Zwischen den beiden macht sich eine angespannte Stimmung breit, bevor Morgan weiter nachhakt. Die Antwort:
Wenn du anfängst, deine Gäste zu bezahlen, Piers, dann bekommst du...
Man kann Spacey so verstehen, dass er andeutet, dass für diese Art von Enthüllung eine Bezahlung erwartet wird. Der "Die üblichen Verdächtigen"-Darsteller bestätigt jedoch, dass er "eine Botschaft" von König Charles gehört hat.
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Verwendete Quellen:
Piers Morgan Uncensored auf Youtube - "Kevin Spacey Admits To ‘Being Too Handsy’ | Piers Morgan Interview"
Buzzfeed News: "Actor Anthony Rapp: Kevin Spacey Made A Sexual Advance Toward Me When I Was 14"
Today: "What happened with Kevin Spacey? A timeline of controversies and assault allegations"
The Telegraph: "Exclusive: How Ghislaine Maxwell and Kevin Spacey relaxed at Buckingham Palace 'as guests of Prince Andrew'"
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK
